Was alles nach der Schau erhalten bleibt
Klimapark, Spielstationen, Alpakas und vieles mehr.

Mannheim. (alb) Auch wenn nach der Bundesgartenschau die meisten Ausstellungsbeiträge und die Seilbahn abgebaut werden, das Kulturprogramm verklungen ist, so sind im Rahmen der Mammutveranstaltung doch einige Projekte entstanden, die dauerhaft erhalten bleiben. Ein Überblick:
Spinelli-Gelände
> Klimapark und Grünzug Nordost: Jede Buga ist immer auch ein großes Stadtentwicklungsprojekt. Fast 75 Prozent der in eine grüne Oase umgewandelte, mehr als 80 Hektar große Spinelli-Fläche bleibt als naturnaher Klimapark unbebaut und ist Teil des Grünzugs Nordost. Die durchgängige Frischluftschneise reicht vom Luisenpark bis zu den Vogelstangseen und sorgt im besonders hitzegeplagten Mannheim für angenehmere Temperaturen und Abkühlung. Der Klimapark wird Freizeit- und Erholungsraum und trägt mit Sandmagerrasenflächen sowie den Ersatzhabitaten für Mauereidechsen und Wildbienen weiterhin zum Artenschutz bei. An den Rändern von Spinelli entstehen ein – teilweise schon fertiges – Wohnquartier und eine Schule.
> U-Halle: Der riesige U-förmige Gebäudekomplex wird zwar weiter zurückgebaut, soll aber künftig unter anderem eine Gastronomie, eine Boulderhalle und das Jugendkulturzentrum Forum (bisher in der Neckarstadt) beheimaten. Die Verhandlungen und Planungen laufen noch.
> Sport- und Bewegungspark: Die fünf Spielstationen (Aufzug, Vernetzung, Traktor, Auto, Fernwärme) bleiben ebenso erhalten wie der Musikspielplatz, die Parkouranlage, die Calisthenics-Anlage und die Disc-Golf-Fläche.
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> Panoramasteg: Die architektonische Attraktion, die über 40 Meter frei tragend über die Feudenheimer Au schwebt, wird für die Öffentlichkeit freigegeben und dient künftig zusätzlich als Fußgängerbrücke über die viel befahrene Straße "Am Aubuckel" zwischen dem Landschaftsschutzgebiet und Spinelli.
> Radschnellweg: Pünktlich zur Eröffnung ist das Teilstück der neuen Verbindung Mannheim-Viernheim-Weinheim-Darmstadt eingeweiht worden.
Luisenpark
> Neue Mitte: Das "Herz" des Parks mit der Pinguinanlage, der Gastronomie "Café Gondoletta", der (noch nicht fertiggestellten) Unterwasserwelt, dem Südamerikahaus und der begehbaren Vogelvoliere kann nach der Wiedereröffnung am 30. Oktober besucht werden.
> Tiere: Im Südamerikahaus hofft man auf Nachwuchs bei den Goldkopflöwenäffchen. "Hier ist der Plan, eine über die beiden jetzt dort befindlichen Tiere hinaus eine ganze Kolonie zeigen zu können", sagt Pressesprecherin Alexandra Wind. Natürlich bleiben auch das Alpaka-Gehege mit den vier "Latinos" und die neuen Bauernhofbewohner, nordische Tierrassen wie Fjäll- oder Wikingerrinder, Linderödschweine sowie Blumenhühner.
> Pflanzen: An allen für die Buga angelegten neuen Gärten – Staudenbeete, Rhododendron- und Kameliengarten und ein umgestalteter mediterraner Garten rund um das Baumfarbhaus – können sich die Besucherinnen und Besucher weiter erfreuen.
Neckar
Der einst durch Menschenhand begradigte Flussverlauf zwischen Fernmeldeturm und Riedbahnbrücke wird kurvenreicher, außerdem sollen wieder mehr Tier- und Pflanzenarten heimisch werden. Die Baggerarbeiten für den ersten Abschnitt stehen kurz vor dem Abschluss.
Feudenheimer Au
Das Landschaftsschutz- und Erholungsgebiet ist ebenso wie der renaturierte Neckar nicht Teil der Buga-Gelände, stand jedoch unter Federführung der Trägergesellschaft. Entstanden ist ein Fledermausturm und ein künstlicher, bei Naturschützern umstrittener See. Dieser ist nach Baumängeln undicht, speist sich durch Grundwasser und versorgt damit während der Bundesgartenschau Beete und Gärten auf dem Spinelli-Areal, die wieder zurückgebaut werden. Irgendwann soll der Neckar das Gewässer füllen. Für Unmut sorgte vor der Buga eine große Unterführung, die für den Radschnellweg in das Hochgestade "geschnitten" wurde.



