Hat die Buga der Stadt genützt?
Im Zweifel ja. Die Hotels sahen mehr Gäste, die Parks mehr Auswärtige.

Weinheim. (web) Mit Stolz hatte Weinheim sich vor Beginn der Bundesgartenschau in Mannheim als Buga-Partnerkommune präsentiert. Man sah in dem Großereignis nicht allein eine Chance für den Tourismus in der eigenen Stadt, sondern auch einen Bezug zu Weinheims Parks, dem Hermannshof oder den Bemühungen im Kampf gegen Beton- und Schottergärten.
In einem Fall erfüllte sich die Hoffnung auf Abstecher des Buga-Publikums nach Weinheim: Als sich ein Symposium mit 450 Teilnehmenden aus 30 Ländern auf der Buga mit dem Paradigmenwechsel in der grünen Branche befasste, lockte zum Abschluss eine Führung durch den Hermannshof. Mit Cassian Schmidt. Der im Frühjahr freigestellte Leiter des früheren Schau- und Sichtungsgartens durfte seine Wirkungsstätte deshalb noch einmal betreten und erhielt von seinen Fachkollegen eine würdige Verabschiedung.
Was die Hotellerie betrifft, ist es wie so oft in dieser Branche: Die eine Wahrheit gibt es nicht. Wolfgang Grienberger, Chef des Hotels Ottheinrich, bestätigt im RNZ-Gespräch, dass er Buga-Gäste beherbergt hat. Dennis Cantzler, Direktor des Weinheimer NH-Hotels, sieht es differenziert. Einerseits habe er von dem einen oder der anderen gehört, dass er oder sie wegen der Buga angereist sei. Aber das Buga-Aufkommen in seinem Hotel sei nicht mit der Masse zu vergleichen, die das Mannheimer Schwesterhotel auslastete.
Im Sommer habe man eher Gäste, die das Miramar besuchen. Auch Großveranstaltungen in der SAP-Arena oder auf dem Hockenheimring lohnten sich. Als Bruce Springsteen im Juli in Hockenheim auftrat, sei das Hotel ausgebucht gewesen. Udo Stark ("Goldener Pflug") hatte auch ein paar Buga-Besucher zu Gast. Von denen habe er gehört, dass sie sich mehr Hinweisschilder gewünscht hätten. Stichwort: ÖPNV. Aber auch er kann nicht behaupten, von Buga-Gästen überrannt worden zu sein.
"Die Buga war für die Region eine gewinnbringende Veranstaltung, ungeachtet dessen, ob wir Partnerstadt waren oder nicht", so Stadtsprecher Roland Kern. Eine "spontane Abfrage" bei den Hoteliers habe ergeben, "dass es spürbar etliche Besucher waren, die aufgrund der Buga Mannheim und die Region besucht haben". Weinheim habe sicherlich profitieren können, "weil wir ja einen Schwerpunkt beim Thema Parks, Gärten und Wälder haben". Der Austausch zwischen den städtischen Verantwortlichen für Grünflächen sowie Tourismus mit den Buga-Machern sei freundschaftlich verlaufen.