Gemeinderat Fahrenbach

Ärger über offene Glasfaser-Baustellen

Außerdem wurde das Potenzial der gemeindeeigenen Dächer für Solaranlagen wurde analysiert.

23.09.2023 UPDATE: 23.09.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 1 Sekunde

Symbolfoto: Uli Deck

Fahrenbach. (kö) Länger als geplant dauert der Glasfaserausbau, wie Bürgermeister Jens Wittmann bei der Gemeinderatssitzung mitteilte. "Jetzt wurde bereits die zweite Firma, die in Trienz tätig war, abgezogen", berichtete Jens Wittmann, der dies – obwohl die Gemeinde eigentlich für das Ganze keine Verantwortung trägt – mit "scharfen Worten" bei der BBV beziehungsweise der Firma ZRK anprangerte.

Und diese Intervention zeigt scheinbar auch Wirkung, denn jetzt nahm sich einer der Topmanager der BBV sogar vor Ort der Probleme an. "Es soll sich was tun", so der Bürgermeister, denn die offenen Baustellen seien für alle ein Ärgernis. Dass es genug davon gibt, wurde spätestens bei den Anfragen aus den Ratsreihen deutlich.

Die Idee, den Beitrag der DRK-Bereitschaft Trienz zur Woche der Wiederbelebung mit einer Gemeinderatssitzung zu verbinden, erwies sich als absolut richtig. Dr. Stefan König und Natalie Strom von der DRK-Bereitschaft hatten sicher selten so viele Interessierte, die ihren Erläuterungen zur Reanimation lauschten.

Ein Teil der Gemeinderäte und das Gros der Zuhörer nutzte nach der Erledigung diverser Tagesordnungspunkte die Chance, eine eventuell lebensrettende Herzdruckmassage an einem Modell auszuprobieren oder auch mal die in allen Ortsteilen bereitgehaltenen Defibrillatoren auszuprobieren.

Gemeinderäte und Zuhörer nutzten nach Abarbeitung der Tagesordnung die Chance, sich von der DRK-Bereitschaft Trienz über Herzdruckmassage und die Funktionsweise von Laiendefibrillatoren informieren zu lassen. Foto: kö

Bürgermeister Jens Wittmann dankte den beiden DRK-Vertretern für ihren Vortrag und der DRK-Bereitschaft beziehungsweise der Helfer-vor-Ort-Gruppe insgesamt für ihren vorbildlichen Dienst in Fahrenbach und der Umgebung. "Auf euch können wir stolz sein", so der Bürgermeister, dessen Worte von Applaus der Gemeinderäte und der großen Zuhörerschar bekräftigt wurden.

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Diese Zuhörer waren zuvor in der Sitzung u. a. über die Ergebnisse der Potenzialanalyse zur Nutzung alternativer Energieformen informiert worden. So berichtete Markus Wenninger von der gleichnamigen Fahrenbacher Fachfirma über die Untersuchung der Dächer kommunaler Gebäude im Hinblick auf die Nutzung mit Solaranlagen.

Ein Teil dieser Dächer, wie das vom Bauhof und des Bürgerzentrums, werden ja bereits solar genutzt. Wenninger und sein Team haben für das Dorfgemeinschaftshaus Trienz, die Feuerwehrhäuser in allen drei Ortsteilen, die beiden Wasserhochbehälter und die Kläranlage jeweils die mögliche Nutzungskapazität ermittelt.

Für die Refinanzierung solcher Anlagen wäre eine Eigennutzung des erzeugten Stroms von etwa 50 Prozent sinnvoll. "Diese Werte", so der Experte, "werden mit den möglichen Aufbauten wegen des geringen Eigenverbrauchs nicht erreicht." Lediglich an der Kläranlage passe die Relation, doch da stehe die topografisch schwierigste und kleinste Dachfläche zur Verfügung. Auch der Aspekt der Speicherung der erzeugten Energie sei in die Überlegungen mit einzubeziehen.

Mit den vorgelegten Berechnungen, so Bürgermeister Wittmann, habe man jetzt verlässliche Zahlen als Basis für weitere Beratungen. "Natürlich ist der Blick auf Rendite und Amortisation wichtig, doch als Kommune will beziehungsweise muss man mit Rücksicht auf den Klimawandel ja auch ein Stück weit vorangehen", so Jens Wittmann mit dem Dank an Markus Wenninger.

Alternativlos ist auf Dauer wohl auch die Nutzung von Windenergie. So hat man auch bei der Gemeinde Fahrenbach erste Untersuchungen zu möglichen Standorten auf kommunalen Flächen angestellt. Die WEBW Neue Energie GmbH hat dabei festgestellt, dass aufgrund der notwendigen Abstandsflächen zur Bebauung Windpotenzial da ist – allerdings nur in begrenztem Umfang. Jetzt sollen die möglichen Standorte weiter untersucht werden, beschloss das Gremium. "Dranbleiben heißt die Devise, denn es gilt, selbst zu agieren, bevor man irgendwann einen Standort widerwillig akzeptieren muss", so ein Gemeinderat.

Mit dabei sein will Fahrenbach auch bei der weiteren Einführung des Digitalfunks der Feuerwehr im Landkreis. Eine entsprechende einstimmige Kostenzusage und Interessenbekundung zur Beschaffung von neuen Handfunkgeräten wird dem Landratsamt übermittelt.

Der Bürgermeister unterrichtete dann über die gelungene Instandsetzung der L525 innerhalb Fahrenbachs und in Richtung Sattelbach. "Das Ganze war ein Kraftakt", der nur durch gute Kommunikation aller Beteiligten und die Bereitschaft zur Sonderschicht am Wochenende durch die Baufirmen machbar gewesen sei. Von Ratsseite gab’s in diesem Zusammenhang übrigens auch ein Lob für die Verwaltung und die beteiligten Behörden.

Eine solch neue Fahrbahn – auf der übrigens innerorts keine Mittelmarkierung mehr eingezeichnet wird – verführt natürlich manch einen zum flotteren Fahren. Deshalb passe es gut, dass man kürzlich an allen Ortseingängen Geschwindigkeitsmesstafeln angebracht hat, so Wittmann. Die weisen auf die Geschwindigkeit hin und verhindern so auch manch ein "Blitzlichtgewitter".

Ein solches gab es fototechnisch sicher auch bei den Angeboten im Ferienprogramm der Gemeinde. Insgesamt boten Vereine und Gruppen für die Kinder in den drei Ortsteilen 23 Termine an, für die 119 Anmeldungen eingingen. Überall, egal ob beim Waldspaziergang, beim Boule, beim Tennis, beim Hundesportverein, beim Basteln von Nistkasten oder im Kletterpark war die Stimmung prächtig, und den Kindern gefiel’s. "Das kann ich persönlich bestätigen", so der Bürgermeister, "denn ich war beim Angebot der Gemeindeverwaltung, dem Ausflug in den Wildpark Schwarzach dabei."

2024 wird man sicher schon schreiben, wenn die Verwaltung den Umzug vom Bürgerzentrum zurück ins Stammhaus in der Adolf-Weber-Straße abwickelt. Wie es auf der Baustelle aussieht, wurde anhand von Bildern aufgezeigt.

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