Plus Windpark Lammerskopf

Bekommt das lokale Konsortium doch noch eine Chance?

Das Land passt die Kriterien an. Nun könnte der innovative "Bürger-Windpark" doch noch entstehen. Zumindest auf einem Teil des Areals.

06.05.2023 UPDATE: 06.05.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde
Bis zu 15 Windräder sollen auf dem Lammerskopf errichtet werden. Von Heidelberg aus würde man diese teilweise sehen – etwa von Ziegelhausen (links oben im Bild: rechte Neckarseite) und von Schlierbach (linke Neckarseite) aus. Foto: Tobias Dittmer

Heidelberg. (dns) Wer wird den Windpark auf dem Lammerskopf betreiben? Nachdem der Landesbetrieb Forst BW sich gegen eine Direktvergabe an ein lokales Konsortium aus der Region und für eine europaweite Ausschreibung entschieden hatte, haben die zuständigen Ministerien nun zumindest die Kriterien für die Vergabe angepasst. Das bestätigt ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums auf RNZ-Anfrage.

Dadurch dürften die Chancen steigen, dass der Verbund aus Heidelberger Stadtwerken und Energiegenossenschaften, der einen innovativen "Bürger-Windpark" errichten möchte, zumindest auf einem Teil des Areals zum Zug kommt.

Konkret haben das Landwirtschaftsministerium, das Finanzministerium und Forst BW zwei Änderungen vorgenommen: Erstens werden finanzielle Aspekte bei Ausschreibungen ab sofort mit 60 statt 70 Prozent gewichtet.

Wie viel Pacht ein Anbieter zahlt, wird also etwas unwichtiger, inhaltliche Kriterien wie die Beteiligung von Bürgern etwas bedeutender.

Zweitens werden Windkraftareale mit mehr als 500 Hektar Fläche künftig aufgeteilt, "sodass auch kleinere Akteure eine Chance haben", wie der Sprecher betont. Das betrifft auch die etwa 600 Hektar große Fläche am Lammerskopf, die in zwei Losen ausgeschrieben wird.

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Bei dem Konsortium aus Heidelberg und Umgebung sieht man dadurch deutlich bessere Chancen, bei zumindest einem der beiden Areale zum Zug zu kommen: "Mit der stärkeren Gewichtung des inhaltlichen Konzepts und vor allem mit der Aufteilung in kleinere Lose wird es ab jetzt für lokale Anbieter eher möglich sein, sich in der Konkurrenz zu internationalen Energiekonzernen und Finanz-Anlegern zu behaupten", so Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke.

Auch OB Eckart Würzner sieht darin den richtigen Weg: "Wir brauchen die Akzeptanz der Menschen vor Ort, wenn wir die Energiewende in der notwendigen Geschwindigkeit vorantreiben wollen." Das gehe mit lokalen Allianzen wie hier in Heidelberg eindeutig am besten.

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