OB-Amtseinführung

Wie Würzner Heidelberg in eine "großartige Zukunft" führen will

Der Oberbürgermeister hielt zur Amtseinführung zwei Reden. Er will Heidelberg zur Europäischen Kulturhauptstadt machen.

22.12.2022 UPDATE: 22.12.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden
SPD-Fraktionschefin Anke Schuster überreichte die Amtskette an den neuen, alten OB. Foto: Rothe

Von Sarah Hinney

Heidelberg. Es war ein besonderer Moment, als SPD-Fraktionschefin Anke Schuster dem neuen, alten Oberbürgermeister Eckart Würzner im Rathaus die Amtskette überreichte. Bei seinen ersten beiden Vereidigungen hatte diesen Job noch CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Gradel übernommen.

Doch Würzner selbst hatte sich Schuster gewünscht und der Gemeinderat es daraufhin beschlossen. "Ich verstehe das als ein Handausstrecken von beiden Seiten", sagte Schuster – und sprach Würzner damit offenbar aus der Seele.

>>> Lesen Sie hier, wie OB Würzner seine Amtseinführung gefeiert hat. <<<

"Miteinander in die Zukunft, gemeinsam mit dem Gemeinderat und einer tollen Verwaltung" – auf diesem Weg will OB Würzner seine dritte Amtszeit beschreiten. Zweimal sprach er bei seiner Amtseinführung am Dienstagabend zu seinen Gästen. Einmal im Rathaus und einmal auf der Theaterbühne im Rahmen eines zweistündigen Festakts.

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Beide Reden, die sich inhaltlich überschnitten, waren geprägt von Dankbarkeit für die vielfältige Unterstützung, die ihm im Wahlkampf zuteilwurde, etwa von seinem Wahlkampf-Team und von seiner Familie. Beide Male gab Würzner aber auch einen Ausblick auf seine politischen und gesellschaftlichen Ziele für die kommenden acht Jahre.

Dabei legte er den Fokus auf vier große Themenbereiche – Kultur, soziales Miteinander, Innovation und den Klimawandel. Das kulturelle Profil Heidelbergs weiter zu schärfen, sei ihm ein großes Anliegen, betonte Würzner.

Er versprach, den Versuch zu unternehmen, Heidelberg als Europäische Kulturhauptstadt zu positionieren. Dieser Titel wird jedes Jahr von der EU an eine andere Stadt vergeben. Damit, so der 61-Jährige, wolle er "die jungen, kleinen Pflänzchen gießen und die großen Konzertreihen wie den Heidelberger Frühling weiterentwickeln".

Besonderes Augenmerk legte der OB auf das soziale Miteinander: "Es ist wie in einem Ruderboot. Jeder trägt an seinem Platz dazu bei, das Boot voranzubringen." Ein funktionierendes Miteinander sei das Fundament für alles Gelingen in der Stadt.

Am Beispiel von kostenlosem Musikunterricht oder Sportangeboten für sozial schwächer gestellte Jugendliche betonte Würzner, dass Teilhabe in Heidelberg gelebte Realität sei.

Er sagte aber auch, dass man diese Angebote den Menschen noch stärker vermitteln müsse, weil viele "nicht in den Strukturen" eingebunden seien und nichts davon wüssten. Er versprach, darauf in Zukunft wesentlich stärker zu achten.

"Genauer hinschauen und intensiver in die Umsetzung von Projekten gehen", will Würzner in den Stadtteilen. Er habe im Wahlkampf gemerkt, wie wichtig Quartiers- und Stadtteilentwicklung sei. "Dabei können wir uns auf ein großes Feld von ehrenamtlichen Institutionen und sozialen Trägern verlassen", betonte der OB.

"Damit all dies in Zukunft möglich ist, dass wir tolle Sport- und Kulturangebote anbieten können und ein soziales Netz haben, ist Innovation so entscheidend", sagte Würzner.

Er warb deshalb intensiv für mehr Wertschätzung für alle, die ein Geschäft eröffnen oder als Start-up ein Produkt auf den Markt bringen. "Wenn wir die sehen und fördern und ihnen eine Perspektive geben, dann sind wir als Stadt der Innovation und Wirtschaft so stark, dass wir uns all die anderen Maßnahmen leisten können und werden eine großartige Zukunft haben."

Einen Blick in die Zukunft wagte Würzner auch in Sachen Klimaschutz und versprach erneut, dass sämtliche Einrichtungen, "auf die wir Einfluss haben", 2030 klimaneutral sein werden.

Dennoch werde der globale Klimaschutz herausfordernder "als wir jetzt wahrnehmen". Auf kriegerische Auseinandersetzungen habe man politisch keinen Einfluss, aber zumindest beim Klimaschutz könne man seinen Beitrag leisten.

Dazu brauche es aber auch regionale Gemeinschaften für Solar- und Windparks – "wozu auch wir unseren Beitrag leisten müssen".

Sylvia Felder, Präsidentin des Regierungsbezirks Karlsruhe, hatte zuvor im Rathaus Würzners zurückliegenden 16 Jahre als Oberbürgermeister gewürdigt und ihm "Glück auf" für die dritte Amtszeit gewünscht.

Kommunalpolitik sei die Herzkammer der Demokratie, sagte Felder – und sie lobte: "Wie keine andere Stadt steht Heidelberg für Internationalität, Toleranz und Weltoffenheit."

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