Stadt will Sanierung statt Neubau des Carl-Benz-Stadions
Der Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer hat eine "klare Präferenz". Andere Standorte seien problematisch.

Mannheim. (alb) Es bleibt dabei: Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD) zieht eine Sanierung des Carl-Benz-Stadions einem Neubau woanders in der Stadt vor. "Klare Präferenz" der Verwaltung sei es, Profifußball und Heimspiele des Drittligisten SV Waldhof am bisherigen Standort zu ermöglichen, sagte er im Sportausschuss des Gemeinderats. Eigentlich hatten sich die Stadt und die Vereinsführung auf ergebnisoffene Gespräche geeignet. Anlass war die Ankündigung von Clubpräsident und Mäzen Bernd Beetz Anfang des Jahres, ein neues Stadion vorzufinanzieren und 60 Millionen Euro dafür in die Hand zu nehmen.
Die bisherige Heimspielstätte der "Buwe" weist starke Mängel auf, allein um die Lizenzauflagen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) für die Saison 2023/24 zu erfüllen, müssen mindestens acht Millionen Euro in die Arena investiert werden, damit sie drittligatauglich bleibt. Die Polizei hält das Carl-Benz-Stadion aus Sicherheitsgründen, wie der schwierigen Trennung der Fans, für problematisch.
Unabhängig von den laufenden Gesprächen hat die Stadt sechs Standorte geprüft – und vier davon verworfen, wie es im Ausschuss hieß. Darunter ist auch das heiß diskutierte Bösfeld neben der SAP-Arena. Die Verwaltung beruft sich wie schon vor Monaten auf naturschutzrechtliche Richtlinien der EU. Danach würde der Bau eines Stadions erstens den Lebensraum des Feldhamsters zerstören, einer streng geschützten Tierart, und zweitens eine Flächenversiegelung zum Verlust hochwertiger Wiesen und Äcker führen. Die CDU-Fraktion argumentierte vergebens, man könne die Hamster doch wie einst beim Bau der SAP-Arena umsiedeln.
Ebenfalls aus dem Rennen sind die Friesenheimer Insel, ein MVV-Grundstück auf dem Luzenberg und eine Fläche am Technoseum. Lediglich "bedingt geeignet" sind aus Sicht der Stadt die beiden verbliebenen Standorte, die nun näher untersucht werden sollen: die frühere Spiegelfabrik auf dem Luzenberg sowie der Großparkplatz P 20 zwischen Maimarkt-Gelände und City-Airport.
Für die Spiegelfabrik gibt es bereits andere Pläne mit 17.000 zusätzlichen Wohnungen. Beim Großparkplatz drohen eventuell Beeinträchtigungen mit dem Flugverkehr auf dem angrenzenden City-Airport.




