TSG Hoffenheim

Sebastian Hoeneß sieht "Jungs nach Pokal-Aus am Anschlag"

Ein Grund für das Pokal-Aus im Elfmeterkrimi gegen Greuther Fürth ist für den Trainer der enorme Kräfteverschleiß der Mannschaft in den vergangenen Wochen.

23.12.2020 UPDATE: 24.12.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Marco Meyerhöfer verwandelt den 18. Elfmeter und schießt „Hoffe“ damit wieder einmal frühzeitig aus dem Pokalwettbewerb. Zuvor hätte Kevin Vogt (r.) die Kraichgauer ins Achtelfinale bringen können. Doch der Abwehrchef verschoss und war tief geknickt. Fotos: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. Der Pokalkrimi hätte doch noch ein gutes Ende für die TSG Hoffenheim nehmen können. Andrej Kramaric, Sebastian Rudy, Robert Skov und Sargis Adamyan hatten am Dienstagabend beim Elfmeterkrimi gegen die SpVgg Greuther Fürth ihre Nerven im Griff und trafen ins Netz der Franken. So war es Kevin Vogt vorbehalten, den Einzug der Kraichgauer ins Achtelfinale perfekt zu machen. Doch Vogt drosch den Ball in den Sinsheimer Abendhimmel. Später scheiterten auch noch Melayro Bogarde und Kasim Adams. Marco Meyerhöfer machte beim 18. Strafstoß das Aus des Bundesligisten und Europa-League-Teilnehmers gegen den Zweitligisten perfekt.

Kramaric trat sofort nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Sören Storks (Velen) die Flucht in die Kabine an, spurtete nach 120 Spielminuten mit beachtlichem Tempo in die Katakomben. Nur noch weg wollte der kroatische Vizeweltmeister, weg vom Schauplatz der Schmach. Und während die Kleeblätter eine Jubeltraube bildeten, folgten Kramarics Kollegen ihrem Torjäger zwar nicht ganz so schnell, aber genauso zielorientiert. In der Kabine musste der Schock erst einmal verdaut werden.

"Wir konnten heute nicht performen. Das, was wir uns vorgenommen haben, noch mal Leistung zu bringen: Da waren wir leider zu weit weg", sagte ein ernüchterter TSG-Trainer Sebastian Hoeneß, der drei Tage zuvor beim 2:1-Sieg in Gladbach noch über einen ganz wichtigen Dreier bei einem Topklub der Liga jubeln durfte.

Hatte der Erfolg am Niederrhein etwa dazu geführt, den klassentieferen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen? Zudem lief es ja auch noch wie am Schnürchen, als Kramaric schon in der 13. Minute für die Führung gesorgt hatte. Doch nach dem unglücklichen Ende gab es keinen Zweifel daran, dass sich die Fürther den Überraschungscoup verdient hatten. Ein ums andere Mal brachten sie "Hoffe" in arge Verlegenheit und verdienten sich das Glück des Tüchtigen.

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"Wir waren in der Summe einfach nicht besser", analysierte Torhüter Oliver Baumann genauso richtig wie fair den Spielverlauf. Immer können sich seine Mitspieler auch nicht auf ihn verlassen. Baumann brachte seine Mannschaft zwar mit einem gehaltenen Elfmeter in der Nachspielzeit überhaupt erst in die Verlängerung und das Elfmeterschießen, konnte dann aber beim finalen Glücksspiel nicht wieder zum Helden avancieren.

"Die Jungs sind am Anschlag – und teilweise darüber hinaus", versuchte Hoeneß eine Erklärung für die Pleite zu geben. Doch Kräfteverschleiß hin oder her – der abermalige frühe Pokalrauswurf dürfte die getrübte Stimmung über die Weihnachtsfeiertage und Silvester nicht gerade verbessern.

In der Liga ist Rang zwölf nach 13 absolvierten Spieltagen (15 Punkte) für den letztjährigen Tabellensechsten nicht befriedigend. Gleich zum Jahresbeginn 2021 stehen deshalb für Kramaric, Vogt, Baumann und Co. zwei richtungsweisende Partien auf dem Programm. Am 2. Januar zu Hause gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr) und eine Woche später bei den schwer taumelnden Schalkern (15.30 Uhr) darf es keine weiteren Pleiten geben, müssen vielmehr Siege her.

"Nach der kurzen Pause wollen wir wieder voll angreifen", versprach Mijat Gacinovic erfolgreichere Taten. Das ist auch bitter nötig.

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