TSG Hoffenheim

Kramaric löst beim 3:0 gegen Köln Olic als kroatischer Rekord-Torschütze ab (Update)

Andrej Kramaric verwandelt zwei Elfmeter zum 1:0 und 3:0, TSG-Torwart Oliver Baumann hält einen Elfmeter.

24.01.2021 UPDATE: 24.01.2021 20:13 Uhr 2 Minuten, 56 Sekunden
Hoffenheims Elfmetertorschütze Andrej Kramaric (M) jubelt mit Hoffenheims Marco John (l) und Hoffenheims Stefan Posch über das Tor zum 1:0. Foto: dpa

Von Nikolas Beck

Sinsheim. Sebastian Hoeneß hatte keinerlei Zweifel. Früher oder später werde Andrej Kramaric es schaffen und Ivica Olic als besten kroatischen Bundesliga-Torschützen ablösen, hatte der Hoffenheimer Trainer am Freitag angekündigt.

Und was Kramaric heute kann besorgen, das verschiebt er nicht auf morgen. Bereits nach sieben Minuten machte der Vizeweltmeister am Sonntagabend einen Haken dran, traf per Handelfmeter zum insgesamt 73. Mal in seinen fünf Jahren im Kraichgau. Und brachte seine Kameraden beim 3:0 (2:0) gegen den 1. FC Köln ganz früh auf die Siegerstraße.

"Glückwunsch an Andrej, das ist ein richtig starker Rekord, der seine Klasse zeigt und auf den er stolz sein kann", sagte Hoeneß nach einer überaus erfolgreichen Englischen Woche. Mit sieben Punkten aus drei Spielen ohne Gegentor ist seine Elf auf Rang elf geklettert.

Im Vergleich zum 3:0 in Berlin wechselte der TSG-Trainer zweimal. Abwehrchef Kevin Vogt war nach seiner Schulterverletzung am Dienstag nicht rechtzeitig fit geworden. Für ihn gab Havard Nordtveit den Defensiv-Organisator. Außerdem durfte Ihlas Bebou für Munas Dabbur von Beginn an ran.

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Und Bebou rückte schnell in den Fokus. Seine Ballannahme im Strafraum war sehenswert, die anschließende Pirouette effektiv – und sein Torschuss prallte gegen den Arm von FC-Verteidiger Sava-Arangel Cestic: Elfmeter für die TSG. Das ist in Hoffenheim bekanntlich Chefsache. Sturmführer Kramaric guckte FC-Keeper Timo Horn abgezockt aus und chippte den Ball lässig in die Mitte.

In den Genuss einer frühen Führung war die Hoeneß-Elf bislang nur selten gekommen. Das Tor wirkte Wunder. In der Offensive mutig nach vorne, in der Defensive kompromisslos begannen die Hausherren in der menschenleeren Sinsheimer Arena. Christoph Baumgartner belohnte den ansprechenden Auftakt mit dem 2:0 (28. Minute). Nach einer Ecke hatte es Mijat Gacinovic aus der Distanz versucht – und Schlitzohr Baumgartner die Kugel gekonnt mit der Hacke an Horn vorbei ins Tor geschoben.

Hoeneß jubelte, sein Gegenüber Markus Gisdol war konsterniert. Nach einer halben Stunde wechselte der ehemalige "Hoffe"-Coach, der also auch das zweite Duell mit der eigenen Vergangenheit in dieser Saison verlor, gleich doppelt.

Und seine ebenbürtige Elf hätte beinahe den schnellen Weg zurück ins Spiel gefunden: Doch Marius Wolf scheiterte völlig frei aus drei Metern am exzellent parierenden TSG-Torwart Oliver Baumann (34.). Wolf war es auch, der kurz vor der Halbzeitpause die nächste "Effzeh"-Chance liegen ließ, als er seinen Kopfball nach einer Ecke an den Pfosten setzte. Zuvor hatten Marco John (41.), Kramaric (42.) und Bebou (43.) beste Hoffenheimer Gelegenheiten im Minutentakt ungenutzt gelassen. Ein so nicht unbedingt zu erwartender Schlagabtausch war’s in Hälfte eins zwischen Hoffenheim und Köln, die als Tabellen-13. und -16. ins Spiel gegangen waren.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Beiden Teams gelang zwar nicht alles, unterhaltsam war’s aber allemal. Köln wurde vor allem bei Ecken gefährlich, "Hoffe" durch schnelle Konter. Es dauerte aber bis zur 75. Minute, ehe der Ball erneut im Netz zappelte. Der eingewechselte Ex-Hoffenheimer Anthony Modeste trat Baumgartner im Strafraum von hinten in die Beine – und Kramaric ließ Horn auch beim zweiten Mann-gegen-Mann-Duell aus elf Metern keine Chance. Als dann auch noch Pavel Kaderabek sein Comeback feiern durfte und Baumann zum zweiten Mal in dieser Woche eine Strafstoß parieren konnte (78./Posch hatte Wolf gefoult), waren endgültig alle Blauen zufrieden. Hoeneß: "Heute freuen wir uns, ohne Frage, die Stimmung in der Kabine war richtig gut – ab morgen wollen wir uns weiter verbessern."

Und Rekordmann Kramaric? Der hat mit jetzt 74 Treffern schon den nächsten Meilenstein im Visier: 100 Tore wären schön, findet der 29-Jährige. Sebastian Hoeneß hätte sicher nichts dagegen.

Update: Sonntag, 24. Januar 2021, 20.55 Uhr


Sinsheim. (dpa) Andrej Kramaric ist seit Sonntag der erfolgreichste kroatische Torschütze in der Fußball-Bundesliga. Der 29 Jahre alte Stürmer von der TSG 1899 Hoffenheim traf in der 7. Minute beim 3:0 (2:0)-Sieg gegen den 1. FC Köln per Handelfmeter zum Zwischenstand von 1:0.

Damit erzielte er in 146 Spielen in seinen fünf Jahren für die Kraichgauer 73 Tore. Der WM-Zweite von 2018 ist auch Rekordtorschütze seines Clubs. Ex-Profi Ivica Olic (Hamburger SV, FC Bayern München, VfL Wolfsburg) hat 72 Liga-Tore auf dem Konto. Für Kramaric war es zugleich der elfte Saisontreffer, dabei hatte er im Herbst nach einer Corona-Erkrankung wochenlang gefehlt.

Im leeren Sinsheimer Stadion kürte sich Andrej Kramaric mit zwei Elfmetern (7./75. Minute) und seinem 72. und 73. Tor insgesamt zum kroatischen Rekordtorjäger der Bundesliga. Außerdem traf Christoph Baumgartner (28.). Die Kölner verpassten den möglichen Sprung in der Tabelle vom Relegationsplatz auf Rang 14. Der Abstand zum Vorletzten Mainz bleibt bei fünf Punkten, zum rettenden 15. Platz sind es zwei.

Update: Sonntag, 24. Januar 2021, 20.13 Uhr

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