TSG Hoffenheim

Hoeneß zieht gegen Leverkusen die Zügel an

Hoffenheim spielt am Montag gegen Bayer Leverkusen. Die Kraichgauer sind bisher den Abstiegsplätzen näher als Europa.

09.04.2021 UPDATE: 09.04.2021 20:15 Uhr 2 Minuten, 34 Sekunden
Personalmangel
Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Archivfoto: Torsten Silz/dpa

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Die Pressekonferenz hatte noch gar nicht richtig begonnen, da hätte man sie gut und gerne schon wieder beenden können. Der entscheidende Satz fiel gleich zu Beginn. Als die RNZ versuchte, Sebastian Hoeneß eine Kampfansage zu entlocken, wiegelte der Trainer der TSG Hoffenheim ab: "Es ist Zeit, jetzt einfach mal zu liefern, und weniger zu reden." Wohl wahr.

Die TSG beschließt den 28. Bundesligaspieltag am Montagabend mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (20.30 Uhr/DAZN). Dabei benötigen die Kraichgauer und ihr Cheftrainer nach zuletzt drei Niederlagen hintereinander – und bisweilen erschreckend schwachen Auftritten – dringend ein Erfolgserlebnis.

"Wir wissen um die Situation. Es hilft jetzt keinem, Panik zu verbreiten", sagte Hoeneß, der die abermals aufkeimende Diskussion um seine Zukunft über das Saisonende hinaus von sich fernhalten will. "Nein", betonte er, sich keine Gedanken darüber zu machen, "das darf ich nicht tun. Ich muss meine Kräfte bündeln."

Für Montag jedenfalls verspricht er: "Wir werden eine Reaktion zeigen." Dies hatte der 38-jährige Münchner allerdings auch schon in der Vorwoche angekündigt. Alleine: Seine Elf konnte den Worten des Coachs beim 1:2 in Augsburg keine Taten folgen lassen. Gegen Leverkusen soll und muss alles anders werden. Optimistisch stimme Hoeneß das "Training – der Faktor, der uns vor dem letzten Spiel gefehlt hat". Nach der besonders kurzen Übungswoche nach der Länderspielpause ist die Vorbereitungszeit diesmal aufgrund des Montagtermins besonders lange.

Auch interessant
TSG Hoffenheim: Toptalent Marco John hat Schule vor dem Training
TSG Hoffenheim: Kramaric macht vor Leverkusen-Spiel Hoffnung

Hoeneß glaubt, dass seine Schützlinge diese optimal genutzt haben. "Wir haben ein paar Dinge verändert, ein bisschen die Zügel angezogen", berichtet Hoeneß und sagt: "Da passiert gerade etwas."

Nicht nur im Umfeld der TSG, vor allem bei den Fans, ist der Ton rauer geworden. Sondern auch auf dem Trainingsplatz. "Wir singen gerade nicht gemeinsam Lieder", versichert Hoeneß, dass der Ernst der Lage allen bewusst sei.

Zwar beträgt der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz immer noch relativ komfortable sieben Punkte. Ein paar Zähler mehr müssten es allerdings noch sein, will man nicht doch noch ganz unten reinrutschen. Von der anvisierten "Jägerrolle" auf die Europapokalplätze hat man sich mit inzwischen 13 Zählern Rückstand verabschieden müssen.

"Es gibt keinen Blick nach oben", bestätigt Hoeneß, "trotzdem muss es für uns aber einen Blick nach vorne geben." Die kommenden Aufgaben könnten allerdings leichter sein. Nach der Partie gegen Leverkusen geht es nach Leipzig und dann daheim gegen Gladbach.

Personell scheint sich die Lage zumindest ein bisschen entspannt zu haben. Andrej Kramaric und Sargis Adamyan haben das Training wieder aufgenommen, könnten am Montag eine Option sein. Genauso wie Sebastian Rudy und Munas Dabbur, die zumindest Teile der Übungen absolvieren konnten. Ein größeres Fragezeichen stehe hinter den Einsätzen von Kevin Vogt, dem die Wade zwickt, Mijat Gacinovic, Diadie Samassékou, der krankheitsbedingt kürzertreten musste, sowie Chris Richards.

Wer auch immer dann beim vorerst letzten Montagsspiel der Bundesliga für die TSG auf dem Feld steht: Jeder Einzelne sei "sensibilisiert, dass es nicht so weitergehen kann wie in den vergangenen drei Spielen", so Hoeneß, der die virtuelle Medienrunde beschloss wie er sie begonnen hatte: "Nicht so viel reden – warten wir einfach mal den Montag ab."

Und so ein bisschen klang das dann doch wie eine Kampfansage.

Update: Freitag, 9. April 2021, 20.26 Uhr


Trotz Krise denkt Coach Hoeneß nicht über eigene Zukunft nach

Zuzenhausen. (dpa) Sebastian Hoeneß macht sich trotz der aktuellen Krise der TSG 1899 Hoffenheim keine Gedanken um seine Zukunft über das Saisonende hinaus. "Nein, das darf ich nicht tun. Ich muss meine Kräfte bündeln", sagte Bundesliga-Trainer Hoeneß am Freitag bei einer Pressekonferenz. Angesichts der Tabellenlage gebe es keinen Blick mehr nach vorne, "aber es muss einen Blick nach vorne geben". 

Das Duell mit Bayer Leverkusen am Montag (20.30 Uhr/DAZN) sei "eine spannende Aufgabe, bei der wir liefern und Punkte holen müssen", betonte Hoeneß. Sein Team ist mit 30 Zählern den Abstiegsrängen inzwischen deutlich näher als den Europapokal-Plätzen.

"Wir werden eine Reaktion zeigen. Das ist das, was wir machen werden. Ich werde keine große Kampfansage weiter machen. Es ist an der Zeit, einfach zu liefern und nicht nur zu reden", betonte Hoeneß. Personell darf der 38-Jährige auf eine Rückkehr von Torjäger Andrej Kramaric hoffen, der zuletzt Probleme am Sprunggelenk hatte.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.