TSG Hoffenheim

Gegen Wolfsburg und die Statistik (Update)

Ishak Belfodil hat seine Adduktorenprobleme überwunden und ist wieder ins Training eingestiegen.

04.03.2021 UPDATE: 04.03.2021 19:39 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Foto: Sascha Meiser/APF

Von Nikolas Beck

Zuzenhausen. Geht es nach der Statistik, müsste die TSG Hoffenheim am Samstag eigentlich gar nicht erst antreten. Vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr/Sky) sprechen die Zahlen jedenfalls eine deutliche Sprache.

Die "Wölfe" sind nicht nur seit neun Spielen und damit länger als alle anderen Bundesligateams ungeschlagen (sechs Siege, drei Remis). Sie sind auch die beste Rückrundenmannschaft, haben ihre vergangenen vier Auswärtsspiele gewonnen und sehen gegen Hoffenheim traditionell gut aus. In Duellen mit 1899 sind sie seit fünf Partien ungeschlagen. Dazu trifft Top-Torjäger Wout Weghorst gegen kein anderes Team lieber. Fünf seiner sechs Tore in bislang fünf Vergleichen gelangen ihm in Sinsheim.

Sebastian Hoeneß hofft, dass die Bundesliga-Statistiker blinde Hellseher sind. Davon beeindrucken lässt sich der TSG-Trainer jedenfalls nur bedingt. "Für uns sind solche Statistiken immer dann interessant, wenn es extreme Ausprägungen gibt", sagte Hoeneß, als er während der Pressekonferenz von der RNZ mit diesen Zahlen konfrontiert wurde. Signifikant sei vor allem, dass die Niedersachsen sehr lange kein Gegentor bekommen hätten, so Hoeneß: "Entscheidend ist aber, was wir draus machen." Und im Klartext: "Es spornt uns an, diejenigen zu sein, die ihnen in der Liga mal einen reinhauen."

Seit 666 Minuten ist VfL-Keeper Koen Casteels mittlerweile unbezwungen. Der ehemalige Hoffenheimer Torhüter (2011 bis 2015) hat großen Anteil daran, dass der VW-Klub auf dem besten Weg in die Champions League ist. Offensivpower kann Hoeneß also gut gebrauchen. Im Angriff bietet sich dem 38-Jährigen voraussichtlich eine zusätzliche Option: Ishak Belfodil hat seine Adduktorenprobleme überwunden und ist wieder ins Training eingestiegen. Hoeneß: "Es kann gut sein, dass er in den Kader rutscht."

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Wesentlich mehr Kopfzerbrechen als die Besetzung der eigenen Sturmreihe wird Hoeneß allerdings die gegnerische Offensive bereiten. Allen voran "TSG-Schreck" Weghorst. "Er ist ein Stoßstürmer, der gute Laufwege hat", warnt der gebürtige Münchner vor dem Niederländer. "In Kopfballduellen wird’s auch schwierig, wenn er ein gutes Timing hat." Da müsse man vielleicht nicht jedes Mal mithochgehen, wenn man vorher schon wisse, dass man es nicht gewinnen könne. "Stattdessen vielleicht lieber unten bleiben und zweite Bälle einsammeln", so Hoeneß. "So etwas sind individualtaktische Themen, die wir den Jungs natürlich mit an die Hand geben."

Und dann ist da auch noch das große Ganze: "Wolfsburg spielt beständig, gut und effektiv. Zudem sind sie eingespielt und taktisch gut eingestellt", fallen dem "Hoffe"-Coach reichlich Gründe ein, warum der kommende Gegner bereits 45 Zähler eingesammelt hat und aktuell auf Rang drei steht.

Wo die Reise für die eigene Elf (11. Rang, 27 Punkte) noch hingehen kann, vermag Hoeneß noch nicht abzuschätzen. "Wir reden immerhin noch über elf Spiele und 33 Punkte, die vergeben werden." Spürbar sei jedenfalls, "dass wir als Team Maximales erreichen wollen". Am Samstag wären das drei Punkte, um bei aktuell fünf Zählern Rückstand auf Tabellennachbar Stuttgart den Anschluss an die obere Hälfte nicht ganz zu verlieren.

Kommentatoren-Legende Werner Hansch fragte sich einst bei einem seiner Einsätze am Mikrofon, welche Statistiken denn überhaupt stimmen würden. "Nach der Statistik ist jeder vierte Mensch ein Chinese, aber hier spielt gar kein Chinese", analysierte der heute 82-jährige Kultreporter.

Übersetzt heißt das: Was zählt, ist auf dem Platz. Und dort erlebe Sebastian Hoeneß auch im Training eine motivierte Mannschaft, "die einfach Bock hat, abzuliefern". Egal was die Zahlen sagen.

Update: Donnerstag, 4. März 2021, 19.30 Uhr

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