Hoffenheim mit 1:1 gegen Frankfurt

Sandro Wagners Schweigen, Mark Uths schmerzhaftes Tor (plus Fotogalerie)

Wechselwilliger Hoffenheimer Torjäger blieb nach dem Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt wortkarg - Später Ausgleich durch seinen Sturmpartner

19.11.2017 UPDATE: 20.11.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden

In Schräglage mit links hinein ins Glück: Mark Uth rettet der TSG in der ersten Minute der Nachspielzeit einen Punkt gegen die Hessen. Foto: APF

Von Achim Wittich

Sinsheim. Der gefragteste Mann in der Rhein-Neckar-Arena erlegte sich am Samstag beim am Ende glücklichen 1:1 (0:1) der TSG 1899 Hoffenheim gegen Eintracht Frankfurt ein Schweigegelübde auf. Sandro Wagner wollte seine bevorstehende Rückkehr in der Winterpause zum FC Bayern München unter keinen Umständen kommentieren. "Wir reden", bestätigte dafür erneut Sportdirektor Alexander Rosen den Kontakt zum deutschen Rekordmeister und Trainer Julian Nagelsmann beantwortete die Frage, ob der Transfer nur noch eine Frage der Ablösesumme sei, mit einem schlichten "Ja, ich denke schon".

Hintergrund

Baumann: Beim Gegentreffer ein Stück zu weit vor dem Tor. Riesenreflex gegen Rebic.

Posch: Hatte schon stärkere Spiele in der Dreierkette. Ohne größere Böcke.

Vogt: Licht und Schatten, vor allem im Spielaufbau wackelte der Spielführer.

Akpoguma: Drauf und

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Baumann: Beim Gegentreffer ein Stück zu weit vor dem Tor. Riesenreflex gegen Rebic.

Posch: Hatte schon stärkere Spiele in der Dreierkette. Ohne größere Böcke.

Vogt: Licht und Schatten, vor allem im Spielaufbau wackelte der Spielführer.

Akpoguma: Drauf und dran, sich in der ersten Elf festzuspielen. Defensiv bis auf wenige Ausnahmen sicher, offensiv diesmal aber mit zu vielen Unzulänglichkeiten.

Rupp: Ließ seine Chance in der Startelf ungenutzt. Katastrophaler Fehlpass vor dem 0:1. Noch nicht die Saison des Weinheimers.

Schulz: Der Flügelflitzer tut den Angriffsbemühungen der TSG einfach gut. Grillitsch: Solide, aber nicht so dominant wie zuletzt. Dennoch: Auf der "Sechs" taut "Hoffes" Nummer elf auf.

Geiger: Wenige Akzente, keine Fehler.

Demirbay: Keine Akzente, wenige Fehler.

Uth: Uth, immer wieder Uth. Der Mann für die wichtigen Treffer. Markierte mit letzter Kraft den später Ausgleich.

Wagner: Musste als Erster vom Feld - nicht wegen der Bayern im Kopf, wie Nagelsmann versicherte. Pech beim Pfostentreffer.

Gnabry: Nach seiner Einwechslung für Rupp bester Hoffenheimer. Tolle Vorarbeit für Uths Ausgleich.

Kramaric: Kam für Wagner, blieb blass.

Amiri: Übernahm für Geiger. nb

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Sind die Rot-Weißen also bereit, für den Nationalstürmer einen aus TSG-Sicht angemessenen Preis hinzublättern - kolportiert wird ein Betrag von mindestens zehn bis hin zu 15 Millionen Euro - wird sich der gebürtige Münchner Wagner in der Heimat mit der Rolle als Ersatz für Top-Star Robert Lewandowski zufrieden geben. Ein entsprechendes Gehalt und die Tatsache, dass er aufgrund der hohen Spielbelastung der Bayern trotzdem auf ausreichend Einsätze kommen kann, wird ihm die Entscheidung zudem erleichtern.

Was dem ansonsten wortgewaltigen Wagner zudem ein wenig die Sprache verschlagen haben dürfte, ereignete sich kurz vor der Pause. Mit 0:1 lagen die Kraichgauer zu diesem Zeitpunkt nach einem Flatterball von Kevin-Prince Boateng (13. Minute), den 1899-Torwart Oliver Baumann mit "eklig" umschrieb, gegen eine hervorragend organisierte Elf aus der Mainmetropole zurück und die Eintracht-Anhänger im ausverkauften Stadion hatten längst die Gesangshoheit übernommen. Nach einem Aussetzer von SGE-Torwart Lukas Hradecky bediente der spätere Ausgleichstorschütze Mark Uth seinen Sturmkollegen. Doch Wagner brachte es tatsächlich fertig, den Ball völlig frei nicht ins Tor zu befördern, sondern an den rechten Außenpfosten zu setzen (41.). Ein Kunststück.

Doch Julian Nagelsmann verwehrte sich anschließend beim Frage-und-Antwort-Spiel mit den Berichterstattern vehement dagegen, dass Wagner Missgeschick etwas mit den Wechsel-Spekulationen zu tun haben könnte. "Das wäre mir zu einfach, das hat nichts mit den Bayern zu tun", sagte der TSG-Coach und freute sich viel lieber über den spät erzwungenen Ausgleich. Nagelsmann: "Mit dem Punkt kann ich leben."

Verständlich, denn trotz steter Bemühungen, vor allen Dingen nachhaltigen Druckaufbaus in der zweiten Halbzeit und gleichzeitig stark nachlassender Offensivbemühungen des Gegners, waren weitere Großchancen für Wagner und seine Mitspieler Mangelware. Nicht umsonst hat das Team von Eintracht-Coach Niko Kovac ("Wir haben im Grunde nicht viel zugelassen") in zwölf Saisonpartien erst zwölf Gegentore kassiert.

Im wieder rannten sich die Hoffenheimer im dichten Abwehrnetz der Eintracht-Adler fest, suchten vergeblich die entscheidende Lücke. Zum Glück ließ der eingewechselte Serge Gnabry nach zweimonatiger Verletzungspause sein enormes Potenzial aufblitzen, vernaschte Frankfurts Salcedo und bediente mustergültig Mark Uth. Der gebürtige Kölner machte es aus weitaus schwierigerer Situation besser als Wagner und beförderte das Spielgerät ins Netz. (90.+1). Schmerzfrei ging das nicht ab: Wegen eines Krampfes musste der Torschütze auf ein ausgiebiges Freudentänzchen verzichten.

Am Donnerstag, wenn der Dorfklub bei den Portugiesen von Sporting Braga (21.05 Uhr/Sky) gewinnen muss, um sich die Chance auf ein Weiterkommen in der Europa League zu erhalten, wird Uth mit dabei sein können. So schnell geht dem Rheinländer nicht die Luft aus. Anders jedenfalls als dem Spielgerät. In der 73. Minute war der Ball an diesem grauen Novemberg-Tag platt und musste ausgetauscht werden. Da war Sandro Wagner, der nach etwas mehr als einer Stunde von Nagelsmann ausgewechselt wurde, schon draußen. Teilzeitarbeit wird für ihn wohl bald zur Gewohnheit werden.

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