Auf Augenhöhe mit Real Madrid

1899 Hoffenheim geht ungeschlagen in die Winterpause

24.12.2016 von Patrick Mitschke UPDATE: 24.12.2016 15:15 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden
Auf Augenhöhe mit Real Madrid

Foto: APF

Weihnachten - die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit, in der man über Vergangenes Nachdenken und das abgelaufene Jahr Revue passieren lassen kann. Auch TSG-Trainer Julian Nagelsmann hatte bereits angekündigt über die Feiertage sein Wirken bei den Kraichgauern zu verarbeiten. Das Resumee wird wohl, trotz der Unzufriedenheit nach dem letzten Spiel gegen Werder Bremen, gut ausfallen. Nach dem Klassenerhalt in letzter Minute mauserte sich die TSG in der Hinrunde der aktuellen Saison unter Julian Nagelsmann zur Spitzenmannschaft in der Bundesliga. Auch nach 16 Spielen sind die Hoffenheimer ungeschlagen, was europaweit nur eine Mannschaft in den vier großen Ligen schaffte - Real Madrid.

Dass trotzdem zur Weihnachtszeit "nur" Platz Fünf zu Buche steht ist vor allem der Chancenverwertung geschuldet, die die Hoffenheimer einige Punkte kostetet und sie mit zehn Punkteteilungen zu den "Unentschieden-Königen" der Liga machte. Dieses Manko will man in der Vorbereitung angehen, um künftig noch mehr Spiele als Sieger zu beenden. "Bei unserer offensiven Ausrichtung kommen Spieler in Abschlusspositionen, die das nicht gewohnt sind. Da werde ich mir was überlegen," kündigte Nagelsmann an.

Alle Beteiligten sind sich im Klaren darüber, dass mit etwas mehr Zielwasser noch deutlich mehr möglich gewesen wäre. Exemplarisch dafür steht Kerem Demirbays Aussage nach dem Bremen-Spiel er werde "mit keinem guten Gefühl" in den Urlaub gehen. Allerdings muss man immer bedenken, wo die Hoffenheimer herkommen. Vor einem Jahr hatte man nach 16 Spielen genau 13 Punkte auf dem Konto - heute sind es 28. Auch deshalb muss das Fazit im Kraichgau erst einmal positiv ausfallen.

Dass dies mit etwas Abstand zum Bremen-Spiel auch der Fall ist, lässt sich an der gelösten Stimmung erkennen. Das Cover des Weihnachtsklassikers "Last Christmas" trägt seinen Teil dazu bei. Auch die Verantwortlichen sind sich, wie Alexander Rosen betonte, dem Geleisteten bewusst. "Ich kann schon einordnen, was wir nicht nur in der bisherigen Vorrunde, sondern im gesamten Kalenderjahr geleistet haben. Das war schon außergewöhnlich." Außerdem habe das Team noch mehr Potential. "Es ist ja gut, dass bei Trainer und Mannschaft diese Gier vorhanden ist. Wir sind noch nicht am Ende der Entwicklung. Da ist noch mehr drin - das ist angesichts der Punkteausbeute etwas sehr Positives."

Julian Nagelsmann wird im neuen Jahr alles daransetzen, die Hoffenheimer Entwicklung weiter voranzutreiben. Die letzten Ergebnisse des Jahres helfen dabei. "Ich finde es ganz gut, wenn die Spieler den Frust mit in den Urlaub nehmen. Das erzeugt immer eine Lust, schnell wieder zu trainieren und schnell etwas besser zu machen. Das ist genau das richtige Gefühl," so der 29-Jährige gegenüber der "Bild". "Schlecht wäre es, wenn alle in die Sonne fliegen, die Beine hoch legen und sagen, wir sind alle Halbgötter, weil wir Fünfter sind." Trotz allem Frust über verpasste Punkte - die Hoffenheimer werden ein zufriedenes Weihnachtsfest verbringen. Nagelsmann selbst fasste dies gut zusammen. "Wenn ich an Silvester eine Träne aus Frust vergießen würde, dann hätte ich doch einen Pfeil im Kopf."

 

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