TSG Hoffenheim

Kann Bielefeld in Sinsheim punkten?

Hoffenheims Gegner Arminia Bielefeld kommt mit viel Selbstvertrauen nach Sinsheim und will an der TSG vorbeiziehen

15.01.2021 UPDATE: 16.01.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Uwe Neuhaus. Foto: dpa

Von Andreas Morbach

Bielefeld. Offensive Statements galten in Bielefeld in dieser Saison bislang als echte Rarität, der jüngste Sprung am 1. FC Köln vorbei auf Rang 15 hat die allgemeine Zurückhaltung beim Aufsteiger aber etwas aufgeweicht. Nicht nur bei Cheftrainer Uwe Neuhaus, der gerade vorgerechnet hat, dass seine Mannschaft in dieser Saison neben den ergatterten 13 noch vier weitere Punkte habe liegen lassen – und der durch das 1:0 gegen Hertha BSC am vergangenen Sonntag auf den Erfolgsgeschmack gekommen ist. "Unsere Wucht und unser Einsatzwillen müssen zu sehen sein", forderte der 61-Jährige für das Wochenende einen Neuaufguss der Tugenden vom Sieg über Berlin. "Dann können wir auch Hoffenheim schlagen."

Gelingt nach dem 1:0 auf Schalke kurz vor Weihnachten im Kraichgau tatsächlich der zweite Auswärtssieg, würde die Arminia im Tableau an der TSG vorbeiziehen. An einem Team, das es in der Europa League – wenn auch gegen überschaubar starke Gegner – souverän in die Zwischenrunde geschafft hat. Das in der Liga, immerhin als einer der beiden bisherigen Bayern-Bezwinger, in der letzten Wochen aber von einem rasanten Abwärtstrend erfasst wurde.

Eigene Möglichkeiten und Ertrag klaffen bei Hoffenheim zum Ende der Hinrunde weit auseinander. Die Bielefelder dagegen mauserten sich nach der Rückkehr in die nationale Beletage zu wahren Meistern der Effizienz. Mit ihren zehn Toren, dem schwächsten Wert in der Liga, holten sie in 15 Spielen 13 Punkte, kein Konkurrent kommt auf eine bessere Quote. Auffallend zudem: Ihre vier Siege – gegen Köln, Mainz, Schalke und Hertha – holte die Arminia alle gegen Teams, die wie sie im Abstiegskampf stecken. Die TSG in ihrer aktuellen Lage passt also genau in das Beuteschema der ostwestfälischen Minimalisten.

Im Herbst machte Coach Neuhaus oft der fehlende Mut seiner Spieler und die ausgeprägte Harmlosigkeit in der Offensive, vor allem gegen die Top-Teams zu schaffen. Zudem merkte er bereits in der Vorbereitung, dass "Leichtigkeit und Lockerheit nicht mehr so da waren" wie zu Zweitligazeiten. Es klang, als leide der Neuling dauerhaft an unzureichender Höhenanpassung. Die nächsten fünf Partien in Hoffenheim, gegen Mit-Aufsteiger Stuttgart, gegen Frankfurt, in Köln und gegen Bremen werden zeigen, ob Übungsleiter und Mannschaft dieses Problem nun besser im Griff haben.

Die eigenen Ansprüche würden durch Siege wie gegen Hertha BSC wachsen, erklärt Neuhaus – und betont: "Wenn eine Mannschaft zeigt, wozu sie in der Lage ist, kann man das auch verlangen." Sein Team müsse nun "eine gewisse Konstanz" an den Tag legen, schlussfolgerte der Mann aus dem südlichen Ruhrgebiet. Er verriet auch gleich einen Namen, der am Erreichen dieses Kardinalziels in Sinsheim definitiv mitarbeiten darf. "Fabian Kunze wird natürlich wieder spielen, weil er seine Aufgabe zuletzt toll gemacht hat", ließ Arminias Trainer keinen Zweifel am Startelfeinsatz des früheren Schalker Jugendspielers. Als Vertreter des verletzten Manuel Prietl interpretiert der 22-Jährige seine Rolle im defensiven Mittelfeld dabei erkennbar angriffslustig. "Ich bin nicht nur die Defensivvariante. Ich habe auch einen guten Zug nach vorne und kann das Spiel nach vorne tragen", sagt der gebürtige Bielefelder Kunze. Und diesen Offensivgeist können sie gerade in seiner Heimatstadt sehr gut gebrauchen.

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