TSG 1899 Hoffenheim

Was den Hoffenheimer Abwehrspielern in Freiburg weh tat

"Hübis" Frust und "Eisen-Ermins" Lust - "Bitte direkt an die DFL weiterleiten"

09.02.2020 UPDATE: 10.02.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Ratlos im Breisgau: Benjamin Hübner konnte „Hoffes“ Niederlage nicht verhindern. Foto: APF

Von Nikolas Beck

Freiburg. Wie gewonnen, so zerronnen. Wird Benjamin Hübner zu Beginn der Rückrunde wohl gedacht haben. Da hat der Hoffenheimer Verteidiger gerade das Kapitänsamt ganz offiziell vom erst zurückgetretenen, dann nach Bremen geflüchteten Kevin Vogt übernommen und hat mit der Binde am Arm die eine oder andere Freiheit mehr, mit den Unparteiischen im bisweilen hitzigen Geschehen auf dem Feld in den Dialog zu treten – da werden die Regelhüter angehalten, künftig auch bei verbalen Entgleisungen schneller die Gelbe Karte zu zücken.

"Das ist ein ganz schwieriges Thema für mich", schmunzelte "Hübi" nach der Niederlage in Freiburg im Gespräch mit den Medienschaffenden und wollte dazu eigentlich "am besten gar nichts sagen". "Ihr wisst ja, dass ich ein emotionaler Spieler bin. Da kommt mir die neue Herangehensweise nicht entgegen." Und wer es vorher noch nicht gewusst hatte, der weiß es spätestens seit Samstagnachmittag: Wenn der 30-Jährige erst einmal auf Betriebstemperatur ist, wird auf dem Platz geackert, gerackert, gebissen und gefightet. Aber eben auch gemeckert, getobt und geschimpft. Manchmal auch mit den eigenen Kameraden.

Dieses Mal bekam es der junge Christoph Baumgartner, eigentlich einer der besten Hoffenheimer, zu spüren. Weil der 1,78 Meter kleine Österreicher seinem 15 Zentimeter größeren Spielführer nach einer Ecke beim Kopfball im Weg stand, gab’s für "Baumi" mächtig was auf die Ohren. "In dem Moment ist man halt sauer, das habe ich ihm dann auch relativ klar gesagt", erklärte der Heißsporn. "Er macht das aber ja nicht mit Absicht – hoffe ich."

Dem Schiedsrichter Sven Jablonski stellte Hübner ein gutes Zeugnis aus, obwohl dieser mit seinem Elfmeterpfiff die Partie entschieden hatte. "Ich bin der Meinung, dass man den nicht unbedingt geben muss und habe dem Schiri auch gesagt, dass der Freiburger ein bisschen einfädelt." Im Austausch mit den Pfeifenmännern käme es immer auch auf die Art und Weise an, wie die Schiedsrichter einem gegenübertreten, so Hübner, der festhielt: "Ich bin ein Riesen-Fan von Emotionen und Mentalität – das gehört für mich dazu und das sollten wir nicht zu sehr eindämmen." Volle Zustimmung gab’s von den Journalisten – und von Hübner die Bitte: aufschreiben und direkt an die DFL weiterleiten!

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Genauso von Emotionen lebt Ermin Bicakcic, der dieses Mal wieder neben Hübner von Beginn an verteidigen durfte. "Wie in einem Käfig gefangen" fühle sich "Eisen-Ermin", wenn er auf der Bank sitzen müsse. Daher konnte er selbst einem unglücklichen Tritt von Freiburgs Chang-Hoon Kwon etwas Positives abgewinnen: Es sei gar nicht verkehrt, einen Schlag abbekommen zu haben: "Es ist geil, morgen früh aufzustehen und den Schmerz zu spüren, dann weißt du, gestern ging’s ab."

Benjamin Hübner bereitet eine Regelauslegung Kopfschmerzen; Ermin Bicakcic hat einen blauen Fleck davongetragen – doch am meisten weh getan hat in Freiburg immer noch das Ergebnis.

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