1899 Hoffenheim

Trainer Schreuder fordert "erfolgreichen Fußball" von Hoffenheim

Inzwischen kommt auch immer mehr Kritik von TSG-Fans in den sozialen Netzwerken auf

26.05.2020 UPDATE: 26.05.2020 15:21 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden
Ex-TSG-Trainer Alfred Schreuder. Foto: APF

Zuzenhausen. (dpa) Der TSG 1899 Hoffenheim droht in der Bundesliga-Partie gegen den 1. FC Köln ein Negativrekord. Acht zum Teil krachende Heimniederlagen haben die kriselnden Kraichgauer bereits kassiert, neun in einer Saison gab es noch nie. Der Unmut der Fans in den sozialen Netzwerken wächst. Trainer Alfred Schreuder bescheinigt seinem Team weiter unverdrossen eine "sehr gute Entwicklung", sagte am Dienstag aber auch: "Nur schöner Fußball reicht nicht, es muss jetzt mal erfolgreicher Fußball werden."

Sinsheim ist inzwischen die Schießbude der Liga: Insgesamt setzte es für die TSG im eigenen Stadion bereits 34 Gegentore. Außerdem ist das Schreuder-Team seit sieben Spielen sieglos. Eine längere Negativserie gab es nur 2015 unter den Trainern Markus Gisdol und Huub Stevens.

Für Gisdol ist es das erste Wiedersehen als Kölner Chefcoach mit seinem Ex-Club. Der Schwabe rettete die Kraichgauer 2013 vor dem Abstieg und musste im Oktober 2015 gehen. Gegen die TSG ist er noch ohne Niederlage: zwei Siege und ein Remis mit dem Hamburger SV. Zudem gibt es beim Geisterspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) ein Wiedersehen mit dem früheren Hoffenheimer Torjäger Mark Uth, der in Köln ein wichtiger Leistungsträger ist.

Mit einem Sieg könnten die Kölner an der TSG vorbeiziehen. Die Gastgeber enttäuschten nach Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Corona-Krise beim 0:3 gegen Hertha BSC und 1:1 bei Schlusslicht SC Paderborn.

"Wir sind echt auch nicht zufrieden", beteuerte Schreuder. Er versuche auch nicht, die Lage nach Rückschlägen schön zu reden, was ihm Anhänger in den sozialen Netzwerken ankreiden. "Man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass sie nicht arbeitet auf dem Platz und keine Chancen herausspielt", betonte der 47 Jahre alte Niederländer.

Wie so oft in den vergangenen Jahren trauerte die TSG auch nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Corona-Krise ihren vergebenen Chancen nach. "Wir müssen jetzt in eine Phase kommen, in der wir mehr Tore schießen. Wo wir aus vier Chancen drei Tore schießen, sowas brauchen wir jetzt mal", forderte Nationalspiele Sebastian Rudy zuletzt.

Schließlich hat der Tabellenneunte im Schneckenrennen um die Europa-League-Plätze immer noch gute Chancen und nur drei Punkte Rückstand auf den Tabellensechsten VfL Wolfsburg. Doch seit dem 1. Februar und dem 2:1 gegen Bayer Leverkusen hat die TSG nicht mehr gewonnen. "Hinten verteilen die Hoffenheimer Freifahrtscheine, vorne schießen sie viel zu viele Fahrkarten", urteilte der "Kicker" diese Woche über das anfällige Schreuder-Team.

In der Offensive werden die verletzten Stürmer Andrej Kramaric, Sargis Adamyan und Ishak Belfodil schmerzlich vermisst. Schreuder verweist aber auf die großen Fortschritte beim 20 Jahre jungen Österreicher Christoph Baumgartner und bei Robert Skov: Dänemarks Torschützenkönig von 2019 spielte lange auf der defensiven linken Außenbahn, durfte zuletzt aber im Angriff ran und traf prompt in Paderborn.

Für die TSG stehen nun "drei sehr wichtige Spiele" an, so Schreuder: Gegen Köln und dann auswärts bei den Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 und Fortuna Düsseldorf wird sich zeigen, ob Hoffenheim das Zeug für Europa hat - oder einfach nur Mittelmaß ist.

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