1899 Hoffenheim

Schneeschippen für den Sieg am Samstag gegen Düsseldorf

TSG ist gegen die Fortuna auf Revanche aus - Mitarbeiter griffen zu den Schaufeln

31.01.2019 UPDATE: 01.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 16 Sekunden

Kann er einwerfen? TSG-Toptorjäger Andrej Kramaric ist verletzt. Trainer Nagelsmann (h.) hofft dennoch auf seinen Einsatz. Foto: APF

Von Joachim Klaehn

Zuzenhausen. Am Donnerstagvormittag gab es in der Region einen kurzen, aber heftigen Wintereinbruch. Die Straße hinter Wiesloch, über Dielheim und Horrenberg, Richtung Trainingszentrum Zuzenhausen war zugeschneit und glatt. Auf dem Gelände nahmen zahlreiche Mitarbeiter der TSG-Geschäftsstelle Schippen in die Hand, um den Platz mit der großen Videoleinwand vor der weißen Pracht zu befreien. Die "Nagelsmänner" sollten sich schließlich störungsfrei auf den kommenden Gegner vorbereiten können.

Am Samstag (15.30 Uhr/Sky und DAZN) gibt Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf seine Visitenkarte in der Sinsheimer Arena ab. Ein Team, das gemeinsam mit dem 1. FC Nürnberg vor Saisonbeginn als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden war. Pfeifendeckel: Dank einer starken Serie ab Mitte Dezember, vier Dreiern in Folge gegen Freiburg, den BVB, Hannover und Augsburg, gelang den Funkel-Schützlingen eine Klettertour in der Tabelle.

"Sie versuchen immer zu kicken und haben viele gute Fußballer in ihren Reihen", sagte TSG-Cheftrainer Julian Nagelsmann über die traditionsreichen Fortunen. Der 31-Jährige betätigte sich am Donnerstag als Mahner. Nach dem Hinspiel am 15. September und der 1:2-Niederlage seinerzeit nur allzu verständlich. Hoffenheim leistete sich im Spätsommer streng genommen zwei Fehler, und diese führten durch Morales (45.) und Lukebakio (88./Foulelfmeter) - Reiss Nelson hatte zwischenzeitlich ausgeglichen - zum ersten Sieg. Der Kraichgauklub erinnert sich ungern an diese Partie, stand sie doch sinnbildlich für Versäumnisse in der Vorrunde, die ein gefüllteres Punktekonto verhinderten.

"Es geht schon um eine Revanche. Eigentlich war es ein gutes Spiel von uns, aber wir haben nicht die Hütten gemacht, die wir hätten machen können", konstatierte Nagelsmann. Nachlässigkeiten oder gar weitere Ausrutscher wollen und dürfen sich die Nordbadener nicht mehr leisten, wenn man Nagelsmanns künftigem Arbeitgeber RB Leipzig noch einmal ernsthaft auf die Pelle rücken will. Düsseldorf zählt nämlich zu einem spannenden Fünfer-Paket.

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Danach geht es für "Hoffe" zum Primus nach Dortmund (9. Februar), gegen Hannover 96 (16. Februar), nach Leipzig an einem Montag (25. Februar) und kurz darauf zu Eintracht Frankfurt (2. März). Richtungsweisendes steht dem ambitionierten Dorfverein bevor, der derzeitige Rangsechste träumt selbstverständlich weiterhin vom Erreichen der Champions League ...

Dass inzwischen ein Ex-TSG-Mitarbeiter die Geschicke bei Fortuna in verantwortungsvoller Position lenkt, ficht Nagelsmann nicht großartig an. Lutz Pfannenstiel (45), acht Jahre lang als Scout und Leiter für Internationale Beziehungen in Hoffenheim tätig, wechselte Mitte Dezember im Eilverfahren als Sportvorstand nach Düsseldorf. "Das Megamegainsiderwissen hat er nicht", so Nagelsmann gelassen, "das letzte Detail wird Lutz nicht preisgeben können."

Am "Deadline Day" war Nagelsmann vor Schließung des winterlichen Transferfensters bestens gelaunt. Zu den Spekulationen um Havard Nordtveit (28, FC Fulham) wollte er nichts sagen. "Ich bin kein Hellseher. Vielleicht ruft Real Madrid noch an und will einen von uns für 90 Millionen. Dann würden wir das sicher machen", frotzelte Nagelsmann generell über Last-Minute-Geschäfte.

Vielmehr beschäftigten den jüngsten Bundesliga-Coach vor dem elften Heimauftritt die Personalsituation. Andrej Kramaric, Kasim Adams und Benjamin Hübner laborieren an unterschiedlichen Oberschenkelverletzungen. Beim Kroaten, zuletzt Doppeltorschütze gegen den Sportclub Freiburg (4:2), hat sich Flüssigkeit in der Oberschenkelrückseite angesammelt.

"In der Wade würde das zu einem Ausfall führen", berichtete Nagelsmann, verwies auf das Schmerzbild und letzte Tests innerhalb des Trainingsbetriebs. "Ich hätte ihn gerne dabei. Wenn es irgendwie geht, wird Andrej auch spielen", schob der Oberbayer hinterher.

In der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen sorgte das Wetter übrigens auch für Kapriolen. Im Arena-Sportpark der Düsseldorfer fehlt es an einer Rasenheizung. "Fortuna bibbert im Schnee", titelte die Rheinische Post und sah keine optimale Vorbereitung auf das Auswärtsspiel in Sinsheim.

"Trainerfuchs" Friedhelm Funkel (65) weiß, dass seine Männer zwei, drei Schippen draufpacken müssen, um im Kraichgau dem TSG-Elan zu trotzen.

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