1899 Hoffenheim

Rote Bullen und Hierarchiemonster

TSG-Trainer trifft mit seiner Mannschaft auf seinen zukünftigen Klub Leipzig

27.09.2018 UPDATE: 28.09.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden

Wieder für "Hoffe" am Ball? Kerem Demirbay hofft auf seinen Einsatz. Foto: APF

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Brisanz will Julian Nagelsmann vor dem morgigen Spiel gegen RB Leipzig (15.30 Uhr/live auf Sky) erst gar nicht aufkommen lassen. "Für mich ist das nichts Besonderes, ich verdiene hier mein Geld", sagte Hoffenheims Trainer am Donnerstag in Zuzenhausen.

Nagelsmann wird ab der kommenden Saison bei den Roten Bullen das sportliche Zepter schwingen und hat das bereits vor dieser Spielzeit bekannt gegeben. "Das ist schon ganz oft da gewesen, nur hat es keiner gesagt", so der 31-Jährige lapidar.

Auch das mit Ralf Rangnick sein zukünftiger Chef bis zur Zeit seiner Amtsaufnahme beim Gegner an der Seitenlinie steht, wollte Nagelsmann so nicht stehen lassen. Er sei zwar kein "Hierarchiemonster". Aber Rangnick sei dann nicht sein Chef, das sei Oliver Mintzlaff (Anm. der Redaktion: Leipzigs Vorstandsvorsitzender des e.V. und Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH). So weit, so gut.

Viel lieber wollte der "Hoffe"-Coach über Sportliches sprechen. "Sie werden uns früh attackieren, gerade in den ersten 30 Minuten einen schnellen Fußball spielen", erwartet Nagelsmann angriffslustige Kicker aus der Messestadt. Seine Hoffnung: "Je länger das Spiel dauert, desto größer könnten die Räume für uns werden."

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Nagelsmann weiß nur zu gut, dass die Leipziger durch die Aufgaben in der Europa-League-Qualifikation noch mehr Partien zu absolvieren hatten als sein Team und deshalb im Verlauf der 90 Minuten müder werden könnten. Doch Vorsicht: Seine Schützlinge haben sich bereits mehrfach in der Schlussphase noch einen Gegentreffer eingefangen und hatten auch beim 3:1-Sieg unter der Woche in Hannover am Ende das Glück des Tüchtigen.

Nach seiner verordneten Pause gegen die Niedersachsen wird Stammtorhüter Oliver Baumann wieder seinen Arbeitsplatz einnehmen. Auch der ebenfalls geschonte Nico Schulz, zuletzt bärenstark, ist in der Anfangsformation zu erwarten.

Das gilt nur bedingt für Kerem Demirbay. "Er wird heute im Training getestet. Dann sehen wir, ob ein Einsatz möglich ist oder nicht", wollte sich Nagelsmann am Donnerstag noch nicht auf einen Einsatz des Nationalspielers festlegen.

Dauerbrenner Kevin Vogt dagegen ist unverzichtbar. "Auf seiner Position haben wir keine unzähligen Alternativen", so Nagelsmann. Also wird der Kapitän auch diesmal wieder die Abwehrorganisation übernehmen. "Man sieht ja hoffentlich, dass ich ganz gut in Schuss bin", hatte Vogt am Dienstag in den Katakomben der Arena in Hannover gescherzt - kein Widerspruch.

Die Vorzeichen für eine gelungene Generalprobe der Kraichgauer vor dem Champions-League-Knaller gegen Manchester City mit Startrainer Pep Guardiola am Dienstag (21 Uhr) sind nicht schlecht. In der vergangenen Spielzeit bekam der Dosenklub von der TSG mächtig eingeschenkt. Mit 4:0 zu Hause und einem 5:2 in Leipzig triumphierte der Dorfverein.

Sicher könnte Nagelsmann diesmal auch mit einem 1:0-Erfolg bestens leben. Denn in allen bisherigen Pflichtspielen inklusive des 6:1-Sieges im Pokal beim Drittligisten 1. FC Kaiserslautern hat 1899 bisher mindestens ein Gegentor hinnehmen müssen.

Insgesamt etwa 800 bis 1000 Leipziger Fans werden am Samstag in der Rhein-Neckar-Arena erwartet. Das Stadion ist noch nicht ausverkauft, es gibt noch Restkarten. Bleibt zu hoffen, dass sich die Anhänger der Sachsen nicht derartig daneben benehmen, wie das die Dortmunder am vergangenen Wochenende auf unrühmliche und kriminelle Art und Weise getan haben.

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