Von Matthias Kros
Wiesloch. Der Wieslocher Finanzdienstleister MLP will in großem Stil in das Geschäft mit Gewerbe- und Industrieversicherungen einsteigen. Man befinde sich in aussichtsreichen Verhandlungen über den Erwerb der RVM Versicherungsmakler GmbH in Eningen bei Reutlingen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Wiesloch mit. MLP beabsichtigt die Akquisition des Unternehmens inklusive dessen wesentlicher Tochtergesellschaften. Ein Vertragsabschluss könnte im ersten Quartal 2021 erfolgen. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Die "Süddeutsche Zeitung" beziffert den möglichen Kaufpreis auf zwischen 40 und 50 Millionen Euro.
Mit der möglichen Transaktion würde MLP die Marktposition für Gewerbe- und Industrieversicherungen strategisch ausbauen, heißt es in einer Pressemitteilung. RVM betreut mit mehr als 200 Mitarbeitern vor allem große mittelständische Unternehmen und kauft für sie Versicherungen ein. Das Unternehmen kam 2019 damit auf rund 25 Millionen Euro Umsatz.
RVM solle im Fall einer Übernahme als Marke sowie Unternehmen mit dem heutigen Management unverändert erhalten bleiben und das Geschäft mit der finanziellen Stärke der MLP-Gruppe ausbauen. Gemeinsam könne man sich dann weitere Zukäufe in dem "stark fragmentierten Wettbewerbsumfeld" vorstellen.
MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg hatte Zukäufe bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Das Wieslocher Unternehmen, das in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, ist in erster Linie ein Makler, der für Versicherer und Fondsanbieter Verträge verkauft. Zielgruppe sind vor allem wohlhabende Akademiker. Die Tochter Feri agiert als Investmenthaus für Großanleger, andere Konzerngesellschaften kümmern sich um betriebliche Altersversorgung, die Versicherung von Gewerbebetrieben und Immobilien.