Heidelberg. (tv) Jeder zehnte volljährige Bürger in der Metropolregion Rhein-Neckar ist überschuldet. Das sind rund 200.000 Menschen. Die "rote Laterne" trägt die Stadt Ludwigshafen, die mit 15,27 Prozent die höchste Überschuldungsquote hat. Am anderen Ende der Skala steht die Stadt Heidelberg mit einer Quote von 6,32.
Das ist das Ergebnis des gerade veröffentlichten Schuldneratlasses der Creditreform-Niederlassungen Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen und Speyer. Mit dem Wert von 10,23 Prozent für das Jahr 2017 liegt die Region leicht über der bundesweiten Schuldnerquote von 10,23 Prozent. In der bundesweiten Auswertung von 401 Stadt- und Landkreisen liegt Heidelberg auf Platz 32 weit vorne.
Ebenfalls sehr gut halten sich der Neckar-Odenwald-Kreis mit einer Quote von 7,96 auf Platz 110 und der Rhein-Neckar-Kreis mit einer Quote von 8,17 auf Platz 122. Mannheim liegt schon weiter hinten - auf Platz 371 mit einer Quote von 14,14. Ludwigshafen landet mit einer Quote von 15,81 Prozent auf Platz 385. Das Schlusslicht ist Bremerhaven mit einer Quote von 20,79 Prozent.
Bei der Analyse der Überschuldungssituation in der Metropolregion Rhein-Neckar auf Basis der 15 Kreise und kreisfreien Städte zeigt sich für das vergangene Jahr das gleiche Phänomen wie auf bundesdeutscher Ebene: ein Rückgang der Schuldnerquote bei gleichzeitigem Anstieg der Schuldneranzahl. Dieser Effekt ist auf die gewachsene Anzahl der Personen über 18 Jahren zurückzuführen. Der Anteil der überschuldeten Personen in der Metropolregion ging leicht um 0,02 Prozentpunkte zurück und ist damit erstmals seit 2012 rückläufig.
Trotz der aktuellen positiven Konjunkturentwicklung rechnet Creditreform für die nahe Zukunft nicht mit einer nachhaltigen Verbesserung der privaten Überschuldungslage. Wegen des weiter bestehenden Trends zu kreditfinanzierter Konsumverschuldung bei gleichzeitig zurückgehender Sparneigung sei davon auszugehen, dass die Schuldnerzahlen in den nächsten Monaten weiter ansteigen werden.