Ein Kontoauszug mit der überwiesenen Summe von 9.000 Euro Corona-Soforthilfe liegt auf einem Antrag für den Zuschuss der Sächsischen Aufbaubank. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Mannheim. (mk) Die milliardenschweren Staatshilfen für Unternehmen in der Corona-Krise haben gewirkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der Universität Mannheim und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Dabei gab fast jede zweite Firma, die eine staatliche Hilfsmaßnahme beantragt hatte, an, dass diese im Nachhinein überlebenswichtig gewesen sei. Insgesamt hatten 8500 Firmen an der Umfrage ("German Business Panel") teilgenommen. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.
Die drei meistgenutzten Maßnahmen sind den Angaben zufolge Kurzarbeitergeld, Corona-Soforthilfe und die Stundung von Steuerzahlungen. "Die Daten zeigen, dass die Hilfen die Auswirkungen der Corona-Krise zumindest kurzfristig abgemildert haben", sagte der ZEW-Wissenschaftler Florian Buhlmann der RNZ. Die Stützprogramme hätten "zielgenau" gewirkt, das Geld habe offenbar tatsächlich die Firmen erreicht, die es am dringendsten benötigten.
Über die gesamte deutsche Wirtschaft hinweg zeigte sich in der Umfrage, dass mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Corona-Pandemie mindestens zehn Prozent Umsatz verlor. 40 Prozent der Betriebe verloren sogar mindestens 30 Prozent.
Trotz der umfangreichen Staatshilfe haben viele Unternehmen Sorgen um die Zukunft. "Viele Unternehmen sind noch immer pessimistisch bezüglich ihrer Überlebenschancen", so Buhlmann. Der Umfrage zufolge rechne jeder zweite Betrieb damit, dass es noch länger als ein Jahr dauern wird, bis das öffentliche Leben in Deutschland nicht mehr durch die Corona-Pandemie eingeschränkt ist. Und rund 80 Prozent der Unternehmen erwarteten, dass es zu einer zweiten Infektionswelle kommt. Dabei nähmen fast alle an, dass sich diese vor Ende des Jahres ereignen werde.