Mitarbeiter der Supermarktkette Real demonstrieren mit einem Aufkleber mit der Aufschrift "Ich bin kein Restposten bei real!" vor der Metro-Hauptversammlung. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Von Erich Reimann
Düsseldorf. "Wir wollen in sichere Hände" steht auf dem Plakat, dass ein Real-Mitarbeiter den Aktionären des Mutterkonzerns Metro entgegenhält, die zur Hauptversammlung des Handelsriesen eilen. "Ich bin kein Restposten", steht auf der Jacke eines Kollegen. Hunderte Mitarbeiter der vor der Zerschlagung stehenden Supermarktkette sind am Freitagmorgen zum Congress Center Düsseldorf gekommen, um am Rande des Aktionärstreffens für die Absicherung ihrer Arbeitsplätze und ihrer Löhne zu demonstrieren.
"Wir wären froh, wenn wir wüssten, was mit uns passiert: Ob wir geschlossen werden oder ob wir weitergehen an jemanden. Diese Ungewissheit ist ganz schlimm. Da kriegen sie es an den Nerven", sagt eine Demonstrantin. Und einer ihrer Kollegen ergänzt: Das Problem sei, "dass man uns einfach links liegen lässt, als wären wir eine Ware, die im Regal irgendwo liegt. Wo man sagt, dieses Regal muss jetzt geräumt werden". Pfeifkonzerte schallen den Aktionären entgegen. Auch ein paar Böller fliegen. Die Stimmung ist gereizt.
Bis in die Versammlungshalle dringt von dem Lärm allerdings nichts. Dort verteidigt Metro-Chef Olaf Koch die Verkaufspläne. Real habe zuletzt den Gesamtkonzern in die roten Zahlen gezogen, sagt er vor den Aktionären. "Wir können dieses Geschäft nicht weiter tragen."
Der Düsseldorfer Handelsriese will sich künftig ganz auf sein Großhandelsgeschäft konzentrieren und deshalb Real verkaufen. Koch bekräftigt auf der Hauptversammlung, das Unternehmen habe inzwischen eine "kommerzielle Einigung über den Verkauf" mit dem Finanzinvestor SCP erzielt. Die Eckpunkte seien ausverhandelt. Aktuell würden nur noch die letzten Details geklärt.