Alltag in Corona-Zeiten: Ein Weihnachtsmann mit Gesichtsschutz. Foto: dpa
Von Barbara Klauß und Matthias Kros
Rhein-Neckar. Traditionelle Weihnachtsfeiern kann es 2020 in den Unternehmen der Region nicht geben. Angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen und des Teil-Lockdowns sind klassische Präsenzveranstaltungen praktisch ausgeschlossen. Doch erste Firmen haben jetzt Alternativ-Ideen.
> BASF: Die Ludwigshafener BASF, mit rund 40.000 Beschäftigten größter Arbeitgeber der Region, bietet in diesem Jahr beispielsweise unter dem Motto "Weihnachtsmarkt@home" am 18. Dezember ein virtuelles Event mit Glühwein und Essen, das live zubereitet wird, an. Dazu plane man ein Unterhaltungsprogramm, teilte die BASF am Dienstag mit. Mitarbeiter seien genauso dazu eingeladen wie Nachbarn und Freunde. Wer will, kann sich vorab für knapp 30 Euro von der BASF-Weinkellerei ein Weinpaket nach Hause bestellen (weinkeller.basf.de).
"Schwierige Zeiten erfordern kreative Ideen. Mit dem virtuellen Event haben wir eine Möglichkeit gefunden, trotz Abstandhalten ein Gemeinschaftserlebnis für Aniliner, Nachbarn und Freunde der BASF zu schaffen und uns gemeinsam auf Weihnachten einzustimmen", erklärte Michael Heinz, Standortleiter Ludwigshafen und Vorstandsmitglied. Um das Warten zu verkürzen, veröffentlicht die BASF in einem digitalen Adventskalender Tipps zur Vorbereitung auf die Veranstaltung.
> SAP: Auch der Walldorfer Softwarekonzern bringt Budenzauber und Lichterglanz zu seinen Mitarbeitern und deren Familien nach Hause, wie es in einem Brief an die Beschäftigten heißt. Für seine rund 24.000 Mitarbeiter in Deutschland hat sich das Unternehmen ein "virtuelles Winter Wonderland" ausgedacht: Wie in einem Adventskalender gibt es an jedem Dezembertag Live-Events oder online übertragene Gespräche – etwa einen Calligraphy Workshop, einen "Wintermarkt mit sinnvollen Geschenken und ihren Geschichten", "Einblicke mit FC Bayern-Legende Giované Elber" oder "Hinter den Kulissen im Drag Queen Varieté".
Höhepunkt ist des "Winter Wonderland" eine virtuelle "Holiday Highlight Party" mit Überraschungsgästen am 17. Dezember: Gemeinsam mit Hannes Arendholz von Foodboom kochen die Mitarbeiter dann "das perfekte 3-Gänge-Menü" und mixen die passenden Cocktails.
> MLP: Tradition hat die Weihnachtsfeier auch beim Finanzdienstleister MLP: "Dass wir in Corona-Zeiten die Weihnachtsfeier nicht traditionell mit den Kolleginnen und Kollegen in Wiesloch auf dem MLP Campus feiern können, ist selbsterklärend", sagte eine Sprecherin am Dienstag. Deshalb werde es bei MLP in diesem Jahr "eine virtuelle Weihnachtsfeier geben, die live aus dem Hörsaal in Wiesloch übertragen wird". Neben klassischen Elementen wie Reden, dem Jahresrückblick als Film, Videogrüßen aus den MLP Geschäftsstellen und weihnachtlicher Musik werde es den ein oder anderen Programmpunkt – zum Beispiel eine soziale Aktion – in neuer Form geben.
> HeidelbergCement: Der Baustoffkonzern, der in seiner Heidelberger Zentrale rund 800 der weltweit 54.000 Mitarbeiter beschäftigt, plant keine Zentrale Weihnachtsfeier, wie eine Sprecherin mitteilte: "Bei uns kann jede Abteilung ein eigenes Event durchführen – vorausgesetzt in diesem Jahr – es handelt sich um eine rein virtuelle Aktion."