BASF führt Kurzarbeit in den Werken Münster und Würzburg ein
Die beiden Werke stellen Lacke für die krisengebeutelte Autoindustrie her. Der Stammsitz in Ludwigshafen ist bisher nicht betroffen.

Symbolfoto: dpa
Ludwigshafen. (mk/dpa) Wegen der Coronavirus-Pandemie führt der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF an zwei Standorten Kurzarbeit ein. Betroffen sind die Werke Münster/Hiltrup und Würzburg. Das bestätigte am Dienstag ein Unternehmenssprecher. An den beiden Werken werden Lacke für die Autoindustrie hergestellt. Vor allem die Autobauer und Zulieferer hatte das Coronavirus in den letzten Wochen hart getroffen. Die Produktion kam vielerorts komplett zum Erliegen. Deshalb habe der Chemiekonzern handeln müssen, hieß es. "Von Monat zu Monat werden die Bedarfe geprüft und eine erneute Entscheidung über die Anzahl der Arbeitsstunden getroffen", sagte der Sprecher. Akute Pläne, am Stammsitz Ludwigshafen in Kurzarbeit zu gehen, gebe es aber noch nicht. Um die Ansteckungsgefahr so niedrig wie möglich zu halten, sind viele Mitarbeiter angewiesen, von daheim aus zu arbeiten – sofern es möglich ist.
Tags zuvor hatte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) mitgeteilt, dass sie mit einem starken Anstieg von Kurzarbeit in ihren Branchen rechne. Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis sagte, unter den rund 1,1 Millionen Beschäftigten dürfte die Zahl der Kurzarbeiter nun "sehr schnell in die Höhe schnellen".
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Um Beschäftigung und Liquidität in den Unternehmen angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu sichern, hatte die Gewerkschaft zusammen mit dem Arbeitgeberverband BAVC für das laufende Jahr eine Reihe spezieller Regelungen beschlossen. Demnach können Firmen zum Beispiel Kurzarbeit mit einer verkürzten Ankündigungsfrist von nur drei Tagen einführen. Freie Tage, die die Beschäftigten gemäß dem jüngsten Tarifpaket für spätere Zeiten auf Konten ansparen können, dürfen dieses Jahr ausnahmsweise schon vorgezogen werden.