Werksgelände des Chemiekonzerns BASF in Ludwigshafen. Foto: dpa
Ludwigshafen. (kla) Der niedrige Rheinpegel und der Handelskonflikt zwischen den USA und China machen der BASF zu schaffen: Der Chemieriese kann seine Jahresprognose nicht halten. Das teilte der Dax-Konzern gestern Abend nach Börsenschluss mit. Für das Geschäftsjahr 2018 geht die BASF von einem "deutlichen Rückgang" des Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) vor Sondereinflüssen aus. Der Konzern erwartet nun ein Ergebnis, das 15 bis 20 Prozent unter dem Vorjahreswert (7,6 Milliarden Euro) liegt. Bislang hatte BASF mit einem Rückgang von bis zu 10 Prozent gerechnet.
Als einen Grund führte der Konzern den niedrigen Wasserstand des Rheins an. Dadurch werde das Ergebnis im vierten Quartal um voraussichtlich bis zu 200 Millionen Euro belastet, wie es in der Mitteilung heißt. Im dritten Quartal habe die Ergebnisbelastung bei rund 50 Millionen Euro gelegen.
BASF transportiert an seinem Stammwerk Ludwigshafen 40 Prozent der Güter per Schiff. In der 153-jährigen Geschichte habe das Unternehmen nie einen solchen Sommer erlebt, hatte BASF-Chef Martin Brudermüller im November erklärt. "In diesem Jahr haben wir seit April einen geringen Wasserstand, der uns in Ludwigshafen, wo täglich 20 Schiffe an- und ablegen, schon sehr belastet."
Zum Rückgang habe auch die Sparte "Chemicals" beigetragen, hieß es in der Mitteilung weiter. Hier seien insbesondere die Preise für Isocyanat stärker gesunken als erwartet. Daneben habe sich das Geschäft mit der Autoindustrie weiter abgeschwächt. Insbesondere die Nachfrage von Kunden in China verlangsamte sich deutlich, wie der Konzern erklärte. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China habe zu dieser Verlangsamung beigetragen.
Beim Umsatz rechnet die BASF-Gruppe unverändert mit einem leichten Anstieg von bis zu 5 Prozent. Die Aktie verlor gestern nachbörslich 2,5 Prozent.