HeidelbergCement: Der Sparkurs ist vorbei

HeidelbergCement will bis 2019 kräftig wachsen - Mehr Dividende für die Aktionäre

10.06.2015 UPDATE: 11.06.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Das Geschäft mit Zement, Beton und Zuschlagstoffen floriert - davon sollen nun auch die Aktionäre profitieren. Firmenbild

Von Daniel Bernock

Heidelberg. Er müsse sich von den Analysten immer wieder die Frage anhören, was er mit dem ganzen Geld machen will - das hatte HeidelbergCement-Chef Bernd Scheifele noch im März gesagt. Nun hat der Konzern gestern in London die "mittelfristigen strategischen Prioritäten und Finanzziele" bekannt gegeben, also die Bereiche, in die das Heidelberger Dax-Unternehmen künftig investieren will.

Die vergangenen Jahre nutzte das Baustoffunternehmen die am Jahresende übrigen Finanzmittel vor allem für die Schuldentilgung. Der Berg an Verbindlichkeiten ist mittlerweile von rund 14 Milliarden Euro nach der Übernahme des britischen Konkurrenten Hanson im Jahr 2007 auf weniger als die Hälfte zurückgegangen - und hat damit den Zielwert des Unternehmens erreicht.

In Zukunft sollen die Aktionäre des Konzerns mehr im Mittelpunkt stehen. Von dem sogenannten "Free Cashflow" in Höhe von 8,8 Milliarden Euro, den das Unternehmen in Summe für den Zeitraum von 2015 bis 2019 erwartet, sollen zwei Milliarden in Form von höheren Dividenden an die Anleger gehen. Die Ausschüttungsquote soll von derzeit 29 Prozent auf 40 bis 45 Prozent im Geschäftsjahr 2019 erhöht werden.

2,5 Milliarden Euro sollen in das organische Wachstum fließen. Eine Milliarde soll zur Schuldentilgung genutzt werden. Hier strebt das Unternehmen ein "Investment Grade" an, eine verbesserte Bewertung durch Ratingagenturen. Die restlichen verfügbaren Barmittel könnten, so HeidelbergCement, für Übernahmen genutzt werden oder den Anlegern in Form von Aktienrückkaufprogrammen zugutekommen.

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"Seit der Ankündigung im Jahr 2010 haben wir unsere auf Wachstum und Entschuldung ausgerichtete Strategie konsequent und erfolgreich umgesetzt", sagte HeidelbergCement-Chef Scheifele. Das Unternehmen sei nun "bestens positioniert", um die nächste Phase der Konzernentwicklung zu starten.

Der Umsatz des Konzerns soll von 12,6 Milliarden Euro im vergangenen Geschäftsjahr auf über 17 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2019 ansteigen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll sich im selben Zeitraum von 2,3 auf mehr als vier Milliarden Euro nahezu verdoppeln.

Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, will Scheifele die Effizienz des Unternehmens weiter verbessern - "diszipliniert" wachsen und neue Märkte erschließen. Außerdem gehen die Heidelberger weiter von einer "fortschreitenden Konjunkturerholung" in wichtigen Märkten aus.

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