Facharbeiter fehlen

Verzögerung am Königssee: Olympia-Test fällt aus

Im Sommer 2021 wurde die Bob- und Rodelbahn am Königssee durch ein Unwetter zerstört. Der Wiederaufbau verzögert sich, die Olympia-Generalprobe der Rodler wird gestrichen.

11.07.2025 UPDATE: 11.07.2025 13:31 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Eiskanal am Königssee
Der Wiederaufbau der Bahn soll Ende November beginnen.

Königssee (dpa) - Die am Königssee vorgesehene Olympia-Generalprobe der Rennrodlerinnen und Rennrodler im Januar 2026 fällt aus. Die im Sommer 2021 bei einem Unwetter zerstörte Bob- und Rodelbahn wird erst im Oktober des nächsten Jahres fertig und nicht wie vorgesehen in diesem November. "Die Entscheidung trifft uns sehr hart", erklärte Thomas Schwab, der Sportdirektor des Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD). Der Wiederaufbau verzögere sich, der Eiskanal könne doch nicht wie geplant in Betrieb genommen werden, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamts Berchtesgadener Land. "Alle Beteiligten haben bis zuletzt sämtliche uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Bahn noch in diesem Jahr vereisen zu können. (...) Leider hat sich nun bestätigt, dass dies im bisherigen Zeitplan nicht umsetzbar ist", erklärte Landrat Bernhard Kern.

Nun soll es Mitte Oktober 2026 losgehen

Der aktualisierte Terminablauf sehe nun vor, dass die Bahn ab Mitte Oktober 2026 vereist werden könne und ab diesem Zeitpunkt wieder Wettkämpfe durchgeführt werden können, hieß es weiter.

Im Juli 2021 hatten während eines Unwetters Wassermassen Geröll und Baumstämme mitgerissen - und sich über die Bahn ergossen. Der Wiederaufbau kostet dem bayerischen Ministerrat zufolge rund 58,5 Millionen Euro. Rund 53,5 Millionen Euro kommen demnach aus dem Fonds "Aufbauhilfe 2021" von Bund und Ländern, weitere fünf Millionen Euro übernimmt der Freistaat.

Fachkräfte fehlen

Anfang des Jahres ergab eine TÜV-Überprüfung, dass neben den bereits geplanten 575 Metern im oberen Bahnbereich weitere 675 Meter Kältemittelfernleitung im unteren Bereich ebenfalls erneuert werden müssen. Die notwendigen Arbeiten hierzu können nur von wenigen Fachfirmen durchgeführt werden - derzeit stehen am Markt "nicht genügend weitere Fachkräfte für diese speziellen und hochwertigen, zusätzlichen Arbeiten zur Verfügung", hieß es.

Weltcup-Rennen müssen neu vergeben werden

Die geplanten nationalen und internationalen Wettkämpfe am Königssee – die Skeleton-Juniorenweltmeisterschaften, der Rennrodel-Weltcup im Januar 2026 sowie das Bob- und Skeleton-Weltcupfinale Anfang März 2026 werden nun von den Weltverbänden neu vergeben. 

Halten Trainer durch?

"Besonders bitter ist es für unsere Nachwuchsabteilungen, die sich wieder neu organisieren müssen – nun steht bereits das fünfte Jahr ohne Vereisung bevor. Ich hoffe sehr, dass der Bundesstützpunkt mit seinen Sportlern und Trainern noch ein weiteres Jahr durchhält, bis wir endlich wieder auf Eis trainieren können", erklärte Schwab. 

"Der Fokus der Arbeiten liegt auch weiterhin darauf, optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten zu schaffen und die Anlage sicher und zukunftsfähig wiederaufzubauen" erklärte Landrat Kern.

Mitteilung Bob- und Schlittenverband

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