Uth gegen Volland - Hoffenheim fordert Leverkusens Offensivkünstler
1899 Hoffenheim konnte beim 1:1 zum Rückrunden-Auftakt in Bremen nicht überzeugen. Mit Leverkusen haben die "Nagelsmänner" nun einen direkten Konkurrenten um einen internationalen Platz vor der Brust.

Wechselspiele: Mark Uth schießt seine Tore in der kommenden Saison nicht mehr für Julian Nagelsmann (l.), sondern für Schalke 04. Foto: APF
Zuzenhausen. (dpa/lsw) Es ist das Duell der beiden erfolgreichsten deutschen Bundesliga-Torjäger und zweier Teams, die den Angriffsfußball pflegen: Die Partie zwischen 1899 Hoffenheim und Bayer Leverkusen kann nicht nur nach Ansicht von Julian Nagelsmann "sehr interessant" werden. Der Trainer der Kraichgauer erinnert vor dem Kräftemessen des Tabellensiebten gegen den Fünften am Samstag (15.30 Uhr/Sky) daran: "Leverkusen war die beste Mannschaft, gegen die wir in der Hinrunde gespielt haben." Damals gab es ein munteres 2:2.
Im Kampf um die internationalen Plätze muss Hoffenheim allerdings weiter auf Nationalspieler Kerem Demirbay verzichten. Der 24-jährige Spielmacher laboriert an einer Oberschenkelverletzung. "Kerem fällt auf jeden Fall länger aus", sagte Nagelsmann am Donnerstag. Hingegen trainiert U21-Europameister Nadiem Amiri nach seiner Fußprellung wieder. Wackelkandidaten sind auch Lukas Rupp und Dennis Geiger (beide muskuläre Probleme), so dass Nagelsmann erneut größere Probleme bei der Besetzung des Mittelfelds haben könnte.
Eine Baustelle ist aber auch der Angriff: Nach dem Abgang von Sandro Wagner zum FC Bayern München hat das Trio Serge Gnabry/Mark Uth/Andrej Kramaric beim 1:1 zum Rückrunden-Auftakt in Bremen nicht überzeugen können. Der kroatische Nationalspieler Kramaric, so Nagelsmann, "trainiert sehr viel, auch individuell, und übt ständig Abschlüsse". Nach der vergebenen Siegchance beim 1:1 in Bremen steckt er jedoch weiter in der Krise. Sein letzter Pflichtspieltreffer gelang ihm am zweiten Liga-Spieltag - gegen Leverkusen.
Kramaric' Kollege Uth (neun Saisontreffer) kann nun im direkten Aufeinandertreffen mit Volland (zehn) wetteifern. "Ich weine ihm keine Träne nach, aber ich gönne ihm jeden Erfolg", sagte Nagelsmann über den zehnfachen Nationalspieler Volland, der mit seinem Wechsel 2016 nach Leverkusen rund 20 Millionen Euro Ablöse in die Kasse der Hoffenheimer spülte und derzeit in Topform ist.
Uth und Volland sind befreundet und waren auch schon zusammen im Urlaub. "Wir schreiben uns sehr oft, natürlich foppen wir uns gegenseitig", sagte der Leverkusener der "Bild"-Zeitung. "Aber es geht nicht darum, dass ich vor Mark stehen will, wir machen es in erster Linie für unsere Clubs." Vom Sommer an werden sich die beiden wohl öfter sehen, wenn der gebürtige Kölner Uth nach Gelsenkirchen und damit ebenfalls in den Westen wechselt. "Schalke ist ein guter Transfer für Mark, das ist der nächste Schritt. In der Saison hat er sich das auch verdient", sagte Volland.
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Nagelsmann hat sichtlich Respekt vor dem Offensivgeist des nächsten Gegners. "Sie sind sehr aggressiv, bringen viel Personal mit nach vorne und gehen hohes Risiko. Sie wollen Spiele entscheiden", warnte der 30-Jährige. "Wenn wir am Samstag bestehen wollen, müssen wir deutlich besser verteidigen als in der Vorrunde und mehr Ballbesitz haben."