Wäre wieder voll einsatzbereit: Jesper Verlaat. F: vaf
Von Daniel Hund
Mannheim. Das Hinspiel? Ganz zähe Kost. Mit viel Kampf und wenig Glanz. Eine regelrechte Abwehrschlacht des SV Waldhof – aber eine mit Happy End: Mit 1:0 setzten sich die "Buwe" von Trainer Patrick Glöckner Mitte Oktober beim SV Wehen Wiesbaden durch. Damals der erste Sieg im fünften Spiel. Ein Feiertag in Blau und Schwarz.
Am Samstag soll nun der zweite Teil der Waldhof-Party folgen. Um 14 Uhr gastiert der ambitionierte Zweitliga-Absteiger zum Rückspiel in Mannheim. Auf der Bank wird dann ein alter Bekannter sitzen. Rüdiger Rehm, 42. Von 1997 bis 2001 streifte er sich 93 Mal das Waldhof-Trikot über. Und Rehm kann’s auch als Trainer: Wehen ist seit sieben Spielen ungeschlagen, hat als Fünfter den direkten Wiederaufstieg im Visier.
Für den SV Waldhof scheint Schwerstarbeit vorprogrammiert zu sein. Glöckner sagt: "Da treffen zwei spielstarke Mannschaften aufeinander. Ich rechne mit wenigen Torchancen auf beiden Seiten. Die gilt es dann für uns zu nutzen."
Mit technisch feinem Fußball, mit Flachpässen wie am Schnürchen gezogen, dürfte es diesmal nichts werden. Das Wetter der letzten Tage hat seine Spuren hinterlassen: Der Rasen im Carl-Benz-Stadion war gefroren. Es war so kalt, dass selbst die Rasen-Heizung nichts mehr ausrichten konnte. Am Mittwoch befürchtete man noch das Schlimmste, ging insgeheim von einer Spiel-Absage aus. Mittlerweile ist man beim SVW zuversichtlich. Das letzte Wort hat am Samstag aber der Schiedsrichter.
Wie auch immer, die Glöckner-Elf ist heiß, will in der Gefriertruhe Carl-Benz-Stadion an die Grenzen gehen. "Die Gegner müssen spüren, dass hier nichts zu holen ist", sagt der Trainer mit ernster Miene, "wir werden das Messer zwischen den Zähnen haben."
Am letzten Samstag war’s eher ein Zahnstocher. Und das ausgerechnet gegen den 1. FC Kaiserslautern, ausgerechnet gegen den Erzfeind aus der Pfalz. 0:2 hieß es am Ende. Eine Derby-Pleite, die Spuren hinterlassen hat. Die Fans waren tief enttäuscht. Manche so sehr, dass sie am Dienstag-Nachmittag einen kleinen Ausflug an den Alsenweg unternahmen.
Auf dem Parkplatz knöpfte man sich die Mannschaft vor. Es war ein friedlicher, aber ungemütlicher Austausch. Denn Klartext kann weh tun, vor allem nach so einem emotionslosen Auftritt wie gegen Lautern – die RNZ berichtete.
Glöckner fand’s klasse: "Eine wirklich gelungene Aktion, die auch den Spielern nochmals gezeigt hat, wie sehr der Verein den Fans am Herzen liegt." Und weiter: "Es tut uns leid, wie es gelaufen ist. Gegen Wehen wollen wir wieder unsere Tugenden zeigen. Es gilt Vollgas voraus."
Wer Vollgas geben darf, bleibt abzuwarten. Klar ist, es wird laut Glöckner zumindest eine Veränderung in der Aufstellung geben. Und welche? "Das behalten wir erstmal noch für uns", lächelte er am Freitag auf der Pressekonferenz.
Eine Option wäre Jesper Verlaat, 24. Der Niederländer der vor der Saison aus Sandhausen kam, ist wieder fit, saß zuletzt aber nur auf der Bank. Ist er noch nicht wieder komplett bei 100 Prozent, wollte die RNZ von Glöckner wissen? Der Trainer: "Doch, Jessi ist fit, aber Gerrit Gohlke und Marcel Seegert haben ihre Sache zuletzt gut gemacht. Wir müssen schauen, wie wir Jessi wieder einbauen können."
Warum nicht morgen an der Seite von Seegert in der Innenverteidigung? Denn bei allem Respekt vor Gerrit Gohlke, der sich in den letzten Wochen definitiv gesteigert hat, gegen Kaiserslautern machte er nicht den sichersten Eindruck.
Zwei werden auf jeden Fall noch fehlen: Spielmacher Arianit Ferati und Anton Donkor. Läuft alles nach Plan, steigen sie am Dienstag wieder ins Training ein.