Mit diesem Facebook-Eintrag zu Rurik Gislason brachte es Sandhausen ins Fernsehen. Der Originaltext lautete: "Er ist ein begnadeter Fußballer und entzückt bei dieser WM die Herzen der Fans. Halb Südamerika liegt ihm zu Füßen. Der andere auf dem Bild ist Messi." Foto: imago
Von Claus Weber
Sandhausen. In der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga steht der SV Sandhausen auf dem vorletzten Platz. Doch geht es nach der Beliebtheit, rangieren die Kurpfälzer ganz weit oben. Laut einer repräsentativen Studie der TU Braunschweig ist der SVS in der Sympathietabelle der Erst- und Zweitligaklubs binnen eines Jahres vom 33. auf den 3. Platz geklettert. Nur der SC Freiburg und Holstein Kiel schnitten noch besser ab bei den 4556 Befragten zwischen 18 und 69 Jahren.
"Das freut uns sehr", strahlte Volker Piegsa, "und ist ein Beweis für den Erfolg unserer Imagekampagne." Der SVS bastelt an seiner Außendarstellung - mit dem Ziel, mehr Zuschauer an den Hardtwald zu locken. Beispielsweise durch das Public Viewing während der WM-Wochen oder originelle Plakataktionen. Die lustigen Werbetafeln, die den Fans aus Hamburg den Weg in die badische Provinz wiesen, fanden deutschlandweit ein positives Echo. "Über 100 Anhänger des HSV haben geschrieben, wie toll sie es fanden", sagte Piegsa, "wir wollten als gute Gastgeber auftreten, freundlich und nahbar, nicht arrogant, sondern mit Selbstironie."
Der witzige Facebook-Eintrag mit Weltstar Messi und Sandhausens WM-Spieler Rurik Gislason sowie der Internet-Hype über dessen gutes Aussehen hat sogar weltweit für Aufsehen gesorgt.
Auch die Aktion mit den Trikots des SVS (wer eines bestellte, bekam ein Shirt der Nationalelf), Dauerkarten für Jugendliche zum Preis von 19,16 Euro und witzige Spieltagsplakate mögen Gründe für die guten Sympathiewerte sein.
Am Samstag will die Mannschaft in Darmstadt nun dafür sorgen, dass es auch in der Zweitligatabelle aufwärts geht.