Adler Mannheim

Wachsender Teamgeist, Moral und Arbeitshandschuhe sind gefragt

Trainer Bill Stewart ist zuversichtlich, dass sich das Lazarett der Mannheimer bis Freitag lichtet.

10.01.2023 UPDATE: 10.01.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Stefan Loibl (links) steht nach seiner Schulterverletztung vor der Rückkehr in den Adler-Kader. Foto: vaf

Von Rainer Kundel

Mannheim. Verloren und doch einen Tabellenplatz geklettert. Die Regelung in der DEL, dass der Verlierer nach Verlängerung den nach 60 Minuten errungenen Punkt behält, hat die Adler Mannheim trotz der 2:3 Niederlage n.V. gegen die Düsseldorfer EG am ERC Ingolstadt vorbei auf Platz zwei ziehen lassen. Der Grund ist die 1:6-Heimpleite der Oberbayern gegen die Frankfurter Löwen. Die Ingolstädter beklagen ein ähnliches Verletzungspech wie die Adler, können ihre sechs Ausfälle aber nicht so geschickt ersetzen wie die Kurpfälzer. Bereits vorletzte Woche unterlagen die Schanzer in Wolfsburg mit 1:9.

Bei den Adlern lautet das Motto dieser Tage: zusammenrücken. Es gab im Herbst durchaus Spiele, in denen es abwechselnd an Einstellung oder Disziplin mangelte. Jetzt heißt es: Je kleiner der Kader, umso mehr wachsen Teamgeist und Moral, Arbeitshandschuhe sind gefragt. Bill Stewart erklärt fast überschwänglich: "Ich bin von meiner Mannschaft beeindruckt, von den jungen Spielern, von unserer Mentalität, von unserem Auftritt. Wir haben die Partie dominiert. Ausreden sind für Verlierer, wir sind Gewinner, deshalb nennen wir keine." 13 Punkte aus sechs Spielen seit der Niederlage am 26. Dezember in Bremerhaven sind bei der täglich dünner werdenden Personaldecke in der Tat ein Mutmacher. Der Coach gewährte zwei freie Tage, die Rekonvaleszenten trainieren individuell.

Zwei freie Tage als Belohnung

"Wir können jetzt Energie tanken und werden uns nicht zurücklehnen, wenn hoffentlich einige Spieler zurückkommen, wir wollen auch mental in der Saison bleiben", kündigte Markus Eisenschmid an. Der Außenstürmer machte eine schwere Zeit durch, traf nach elf Wochen Pause erst Mitte Dezember zum dritten Mal und legte mit seinem Treffer zum 1:1 am Sonntag das vierten Saisontor nach.

Nachdem Tyler Gaudet gegen die DEG sein Comeback gab, rechnet Stewart am Freitag gegen die Kölner Haie damit, "dass wir drei, vielleicht vier Spieler mehr sind". Als sicherer Kandidat gilt Stefan Loibl, dessen Schulterverletzung vom 30. Dezember abklingt. Wie berichtet fällt mit Nigel Dawes ein Außenstürmer mit hohen Qualitäten im Abschluss rund zehn Wochen (somit bis ins Playoff-Viertelfinale) aus. Daher muss Manager Axel Alavaara das Anforderungsprofil für eine Nachbesserung anders definieren als bei einem Center. Helfen könnte statt eines Zwei-Wege-Stürmers ein körperlich starker Flügel-Angreifer. Die vielfach geübte Kritik an den Verteidigern ist angesichts der seit geraumer Zeit nachlassenden Handlungsschnelligkeit von Denis Reul verständlich.

Andererseits: Weniger Gegentreffer als die 90 der Mannheimer hat nur Spitzenreiter EHC München (86) kassiert. Gemessen an der Platzierung drückt der Schuh des Teams aus der Quadratestadt im Sturm, das war schon bei einem größeren Line-Up auffällig. Selbst Aufsteiger Frankfurt (Platz neun) hat einen Treffer mehr als die Adler erzielt.

Mit der Anzahl seiner Lizenzen (maximal 32, davon elf an Importspieler) kommt der Klub nicht in Konflikt. Am Sonntag wurde mit dem 17-jährigen Paul Mayer der 28. Spieler eingesetzt. Das aus Kaufbeuren stammende Verteidiger-Talent der Jungadler ist 20 Tage jünger als die im September 2005 eröffnete SAP Arena.

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