Akademie-Absolventen erzielen Tore beim 4:0-Sieg
Stallgeruch beim Testspielsieg. Gendrey fällt monatelang aus.

Von Nikolas Beck
Zuzenhausen. Gleich vier Bierbänke rechts und links der Auswechselbank mussten herhalten am Mittwochabend in Zuzenhausen. Beim souveränen 4:0 (2:0)-Erfolg der TSG Hoffenheim gegen den FC Homburg herrschte einmal mehr Vorbereitungsflair.
Wenig Luxus, dafür umso mehr Fannähe wareb angesagt für die Bundesliga-Profis im Stadion am Häuselgrund, nur einen Steinwurf vom heimischen Trainingszentrum entfernt, wo am Vormittag bereits eine 90-minütige Übungseinheit absolviert worden war.
Die ungewohnte Sitzgelegenheit war allerdings auch einmal mehr Beleg für den immer noch (zu) großen Kader des Dorfklubs vor seiner nunmehr 18. Erstliga-Spielzeit, in der anders als in der vergangenen keine zusätzliche Europapokal-Belastung herrschen wird. Gleich zwölf Feldspieler hatte TSG-Trainer Christian Ilzer als Reserve dabei.
Valentin Gendrey fehlte. Wie der Klub wenige Stunden vor Anpfiff bekannt gab, hat sich der Außenverteidiger im Training einen Bruch des rechten Außenknöchels sowie einen Riss des Syndesmosebands zugezogen und wird monatelang ausfallen. "Das ist natürlich absolut brutal für Valle. N
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achdem er gerade erst seinen Schlüsselbeinbruch auskuriert hat, muss er nun den nächsten herben Rückschlag verkraften", sagt Sportchef Andreas Schicker, der nun auch auf Zugangsseite noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden dürfte. Nachdem der Vertrag mit Publikumsliebling Pavel Kaderabek nicht verlängert worden war, sind die Optionen auf der rechten Bahn ohne den 25-jährigen Gendrey eher rar.
XXL-Kader hin oder her. "Wir haben die Augen offen", betonte Ilzer nach der Partie, in der in Durchgang eins Tim Drexler und nach der Pause Eigengewächs Luka Duric die rechte Seite beackern durften. "Beide haben es gut gemacht", fand der Österreicher.
Immerhin ein bisschen mehr finanzieller Handlungsspielraum dürfte Schicker zur Verfügung stehen, nachdem Anton Stach den Klub für kolportierte 20 Millionen Euro Richtung Leeds United verlassen hat. Stachs Nachfolger Wouter Burger, aus der zweiten englischen Liga von Stoke City losgeeist, feierte in der zweiten Halbzeit sein TSG-Debüt, als Ilzer wie schon in den vorangegangenen drei Testspielen alle zehn Feldspieler in der Pause austauschte.
"Jeder hat gesehen, dass Wouter ein sehr, sehr guter Fußballer ist und dass er sehr schnell verstanden hat, das Spiel an sich zu reißen", gab’s auch für den Niederländer ein Sonderlob von Ilzer. Genauso gut gefallen haben dem 47-Jährigen die vier Treffer von Max Moerstedt (17. Minute), Umut Tohumcu (30.), Mo Damar (49.) und Fisnik Asllani (73.). "Vier schöne Teamtore" wurden nicht nur von Ilzer, sondern auch von offiziell 620 Zuschauern in Zuzenhausen bestaunt.
Dass alle Torschützen gegen den Regionalligisten, der bereits am 2. August in die Saison startet, "Hoffe" aber nie ernsthaft in Gefahr bringen konnte, aus dem eigenen Stall kommen, war eine nette Randnotiz. Genauso, dass im nunmehr vierten Test der vierte Sieg gelang. Erfolgserlebnisse schaden schließlich nie. Dafür nimmt man auch eine härtere Bierbank unterm Hintern gerne mal in Kauf.
Hoffenheim (erste Halbzeit): Petersson - Drexler, Akpoguma, Chaves, Behrens - Avdullahu, Tohumcu - Mokwa, Kramaric - Orban, Moerstedt.
Hoffenheim (zweite Halbzeit): Petersson - Hranac, Machida (74. Frees), Bernardo - Duric, Becker, Burger (74. Hyryläinen), Damar, Touré - Asllani, Lemperle.
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart), Zuschauer: 620; Tore: 1:0 Moerstedt (17.), 2:0 Tohumcu (30.), 3:0 Damar (49.), 4:0 Asllani (73.).