Der SV Sandhausen darf weiter vom DFB-Pokal träumen
Die Hardtwälder schlugen den SV Waldhof im Viertelfinale des badischen Pokals – Waldhof-Trainer Rehm bangt nicht um seinen Job.

Sandhausen. (dh) Der SV Sandhausen steht im Halbfinale des badischen Pokals. Am Samstag konnte sich die Mannschaft von Trainer Jens Keller mit 4:1 gegen den SV Waldhof durchsetzen. "Es war ein Sieg im Pokal und ein einem Derby, das ist enorm wichtig für uns alle. Nach der Roten karte haben wir aufgehört Fußball zu spielen, das war ärgerlich", resümierte Keller.
SVW-Trainer Rüdiger Rehm sagte: "Wir haben alles versucht, waren in Unterzahl und haben deshalb alles probiert. Das 1:4 hört sich letztlich deutlich an, passt aber eigentlich nicht zu diesem Spiel." Angst vor einer Entlassung hat Rehm nach der Fortsetzung der Niederlagenserie offenbar nicht: "Ich weiß, dass alle hinter mir stehen."
Einen prominenten Tribünengast mit glorreicher Waldhof-Vergangenheit traf die RNZ bereits vor dem Stadion: Bernhard Trares, den Aufstiegstrainer von 2019. Die Anfangsphase dürfte ihm gefallen haben, da spielten seine Ex-Buwe gut auf, hatten mehr vom Spiel, zeigten ansehnliche Kombinationen wie zuletzt beim 0:2 in Essen. Aber auch das Problem war das gleiche: Im letzten Drittel fehlte der Plan. Die Pässe kamen nicht an und somit fehlten auch die Chancen.
Der SVS lief zunächst eigentlich nur hinterher, hatte aber dennoch die erste wirkliche Abschluss-Möglichkeit des Spiels: David Otto kam im Sechzehner frei zum Kopfball, setzte diesen aber am langen Pfosten vorbei (18.). 13 Minuten später klingelte es dann doch im Mannheimer Kasten. Wieder war es Otto, diesmal aber mit dem Fuß und das klappte besser. Aus kurzer Distanz ließ er SVW-Torhüter Lucien Hawryluk keine Chance und traf zum 1:0.
Danach wurde es wild, kopflos aus Waldhof-Sicht: Offensiv-Wirbler Kelvin Arase schnappte sich im eigenen Strafraum den Ball, umkurvte auf hoch riskante Art und Weise zwei, drei Gegenspieler und schickte dann noch einen Außenrist-Pass quer durch den eigenen Sechzehner hinter her. Rouwen Hennings, Sandhausens Star-Stürmer, bedankte sich mit einem starken Distanzschuss, der flach und präzise im rechten Eck einschlug. 2:0 Sandhausen (34.).
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So ging’s auch in die Pause. Aufgegeben hatte sich der Waldhof noch nicht. Arase (48.) und Hawkins (56.) vergaben gute Möglichkeiten. In der 61. Minute erwischte es dann Mannheims Bentley Baxter Bahn, der nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde.
Wer nun mit einem dominanten SVS gerechnet hatte, der die Blau-Schwarzen laufen lassen würde und locker ins Pokal-Halbfinale einzieht, sah sich getäuscht. Sandhausen wirkte verunsichert und wurde bestraft: Nach einem Querpass von Hawkins staubte Pascal Sohm zum 1:2 ab (68.).
Kurzzeitig wirkte es fast so, als könne das Spiel noch komplett kippen, doch Sandhausen hatte die besseren Antworten: Die Hardtwälder erhöhten durch Tim Maciejewski (87.) – per sehenswertem Distanzschuss – und Abu-Bekir El-Zein, der einen Konter kaltschnäuzig abschloss (90. +3), noch auf 4:1. Unter dem Strich war’s dann ein verdienter Erfolg, der auch mit der größeren individuellen Qualität zusammenhing
Sandhausen: Klein – Ehlich, Göttlicher, Geschwill, Weik (76. Zander) – Ben Balla, Mühling – Stolze (83. Maciejewski), Hennings (83. El-Zein), Burcu (59. Evina) – Otto (81. Meier).
Waldhof: Hawyrluk – Carls, Karbstein, Riedel, Hawkins – Rieckmann, Bahn – Gouras (67. Okpala), Sohm (83. Mabella), Arase (83. Abifade) – Herrmann (67. Lockl).
Tore: 1:0 Otto (31.), 2:0 Hennings (34.), 2:1 Sohm (68.), 3:1 Maciejewski (87.), 4:1 El-Zein (90.+3).