MLP Academics gegen Bayern München

Diese Niederlage ist ein Treffer ins Academics-Herz

Nach dem deutlichen 68:98 beim FC Bayern Basketball stehen die Heidelberger vor dem Playoff-Aus. Am kommenden Dienstag ist der erste Matchball für die Münchner.

07.06.2025 UPDATE: 07.06.2025 22:05 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden
Oldschool mit dem Hakenwurf: Kapitän Ryan Mikesell, hier gegen Münchens Niel Giffey, ging voran, konnte den 1:2-Serienrückstand der Academics aber nicht verhindern. Foto: Pix

Von Jürgen Berger

München. So hatten sich die MLP Academics ihren zweiten Halbfinal-Auftritt im SAP Garden nicht vorgestellt. Am Ende ballten die Spieler des FC Bayern Basketball nach einem verdienten 98:68 (45:40)-Sieg zufrieden die Fäuste, während die Heidelberger enttäuscht vom Parkett schlichen.

Nix war's mit dem erneuten Coup im SAP Garden. Dafür waren die Münchner am Samstagabend einfach zu stark, es war die nächste Machtdemonstration. Nun stehen die Jungs vom Neckar in der "Best-of-five"-Serie um den Einzug ins Playoff-Finale mit dem Rücken zur Wand. Der Titelverteidiger führt mit 2:1. In Spiel vier am Dienstag (20 Uhr) im SNP Dome hat das EuroLeague-Team den ersten Matchball.

"Es war ein schwieriges Spiel für uns. Bayern hat gezeigt, welche Qualität sie haben. Wir dürfen jetzt aber nicht aufgeben", sagte der Heidelberger Leistungsträger DJ Horne. 

Bereits in  der ersten Halbzeit hatten die Bayern das Heft fest in der Hand. Bei den Academics punkteten bis zur 17. Minute nur drei Spieler - Ryan Mikesell (10), Horne (10) und Michael Weathers (8). Erst ein Korbleger brachte auch Marcel Keßen auf die Anzeigetafel. 

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Man merkte zwar, dass es die Heidelberger, unterstützt von ihren lautstarken Fans im Oberrang, unbedingt besser machen wollten als bei der deutlichen Heimniederlage (61:90) in Spiel zwei. Doch die Münchner ließen dies in ihrer mit 11500 Zuschauern ausverkauften Arena kaum zu. Besonders weh tat den Jungs vom Neckar das starke Offensiv-Rebounding des amtierenden Meisters, der so zu vielen leichten Punkten kam.

Die Bayern wirkten wacher und energischer. Bei den Heidelbergern, die den Favoriten zum Auftakt der Halbfinalserie im SAP Garden mit ihrem Auswärtscoup geschockt hatten, war das Energieniveau nicht hoch genug.

Erst als sich bei den Münchnern ein paar Nachlässigkeiten einschlichen, kam der Außenseiter kurz vor der Pause plötzlich heran. Horne verkürzte per Dreier auf 40:45. In den zweiten 20 Minuten war weiter alles drin. Den Academics-Anhängern gefiel's. Sie feierten ihr Team.

"Wir müssen im Abschluss besser sein und in der Verteidigung mehr miteinander reden. Die Defense ist der Schlüssel für uns", sagte Weathers im Halbzeit-Interview.

Der Glaube an den zweiten Erfolg über die Münchner war da, keine Frage. Doch würde die Mannschaft von Trainer Danny Jansson das Blatt wenden können? Bayern-Kapitän Vladimir Lucic hatte auf jeden Fall etwas dagegen.

Der Routinier kam als erster zurück aufs Parkett, um sich auf das dritte Viertel vorzubereiten. Während die Kiss-Cam auf dem riesigen Videowürfel die Zuschauer unterhielt, nahm der Münchner Anführer hochkonzentriert einige Würfe.  

Im dritten Viertel gehörte die Show dann gleich Lucic, der nach einem Anspiel von Nick Weiler-Babb per Dunking vollstreckte.  Kurz darauf gelangen Heidelbergs Bakary Dibba seine ersten Punkte. Und als der starke Horne per Dreier auf 45:47 verkürzte, waren die Academics wieder voll da.

Die Bayern ließen sich das natürlich nicht auf sich sitzen und legten wieder nach. Nach 25 Minuten lagen sie mit 53:47 vorne. Abschütteln ließen sich die Jungs vom Neckar aber nicht. Sie gaben alles. Bezeichnend: Erol Ersek wurde beim Kampf um den Ball gefoult und knallte hart auf den Boden. Als Belohnung gab es zwei Freiwürfe, die der Österreicher traf.

Doch es ging in dieser Phase Schlag auf Schlag. In die letzten zehn Minuten ging die Auswahl von Coach Gordon Herbert, die von ihren Fans energisch angetrieben wurde, mit einer 69:56-Führung. Dreier von Andreas Obst und Nils Giffey trafen die Academics ins Herz. Bitter für Heidelberg.

Auf ging's in die letzten zehn Minuten. Würden die Crunchtime-Könige vom Neckar jetzt den Turbo zünden? Nein. Das taten die Münchner. Justus Hollatz stellte nach drei Minuten im Schlussabschnitt auf 77:56. Plus 21 für die Bayern. Das war wie ein K.o.-Schlag. Die Köpfe der Heidelberger gingen nach unten und Jansson nahm eine Auszeit. Insgesamt blieben die Gäste zehn Minuten ohne Korb aus dem Feld. Es waren harte Minuten für die Heidelberger, deren Fans im Oberrang ihr Team trotzdem feierten.


München: Napier 18 (3 Dreier), Obst 15 (4),  Hollatz 12, Booker 10 (2), Lucic 8, Weiler-Babb 8 (2), Bitim 7 (1),  White 6, Voigtmann 5 (1), Giffey 5 (1), Kharchenkov 4, Brankovic.

Heidelberg: Weathers 16 (3), Horne 16 (4), Mikesell 13 (1), Zipser 7, Keßen 6, Dibba 6, Ersek 4, Vengert, O'Brien.

Stenogramm: 12:5 (4.), 17:9 (6.), 24:15 (1. Viertel), 28:17 (12.), 33:24 (15.), 41:28 (17.), 45:40 (Halbzeit), 47:45 (22.), 53:47 (25.), 63:64 (29.), 69:54 (3. Viertel), 77:56 (33.), 85:60 (36.), 98:68 (Endstand).

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