Boss Lautenschläger fehlt "einer, der vorangeht"
Der Gesellschafter über die Zukunft von McGuirl. Er fordert eine Leistungssteigerung.

Von Nikolas Beck
Heidelberg. Matthias Lautenschläger war verhindert. Weil der geschäftsführende Gesellschafter der MLP Academics einen anderen Termin wahrnehmen musste, konnte er die Partie seiner Bundesliga-Basketballer nur aus der Ferne verfolgen. Es hätte für den stets leidenschaftlich mitfiebernden Academics-Macher vermutlich keinen besseren Zeitpunkt für eine Termin-Überschneidung geben können. So musste der 43-Jährige das Debakel gegen Würzburg zumindest nicht hautnah miterleben.
Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann freilich auch Lautenschläger nicht zufrieden sein. In Panik verfällt er deswegen aber nicht. Gemeinsam mit der sportlichen Führungsebene um Trainer Joonas Iisalo und Sportchef Alex Vogel gelte es nun, die "entscheidenden Stellschrauben" zu ermitteln. Man tausche sich permanent kontrovers und konstruktiv aus, sagte der Geschäftsführer am Sonntag auf RNZ-Anfrage.
Etwa darüber, wie man auf der im Iisalo-System so wichtigen Point-Guard-Position mehr Produktivität generieren könne. "Uns fehlt einer, der vorangeht", findet Lautenschläger. Von zwei, drei Spielern müsse auch in Sachen Führung mehr kommen. Ob man einen neuen Leader nachverpflichten muss? Der bislang enttäuschende Mike McGuirl sich doch noch freischwimmen kann? Oder ob er vielleicht sogar auf einer anderen Position besser aufgehoben ist? All das gelte es schleunigst zu analysieren, so Lautenschläger.
Dass McGuirls Tage in Heidelberg bereits gezählt seien könnten, verneint der Geschäftsführer. "Zu 100 Prozent" stehe der 24-Jährige, der gegen Bamberg kaum spielen durfte und gegen Würzburg erstmals von der Bank kam, auch in Crailsheim noch im Aufgebot. Freilich ohne ihn namentlich zu erwähnen, fordert aber auch Iisalo eine deutliche Leistungssteigerung vom Spieler mit den ligaweit meisten Ballverlusten: "Wenn man den Ball nicht sicher in die Hälfte des Gegners bekommt, sich zu viele Turnover leistet und es nicht schafft, in die gegnerische Zone einzudringen, dann ist das mit Sicherheit kein mentales Problem."
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Vielmehr sehe es so aus, als ob die "Fähigkeiten einfach nicht ausreichen, um irgendwie ein bisschen Selbstvertrauen aufbauen zu können", so Iisalo.