Plus Akademisches Viertel - der Academics-Podcast

Warum Trainer Joonas Iisalo nicht im Krisenmodus ist (Folge 10)

Die Basketballer haben momentan jede Menge Baustellen. Es gab viele Gespräche und ein sehr intensives Training.

09.11.2023 UPDATE: 09.11.2023 17:07 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden
Die RNZ-Sportreakteure ​Nikolas Beck und Jürgen Berger sprechen im "Akademischen Viertel" allein und mit Gästen über die Heidelberger Bundesliga-Basketballer der MLP Academics. Foto: RNZ

Von Jürgen Berger

Heidelberg. Nach der schmerzhaften Heimniederlage gegen Bamberg forderte Akeem Vargas "mehr Reibung" im Training, damit die MLP Academics im Bundesliga-Heimspiel gegen die Würzburg Baskets an diesem Samstag (20 Uhr/Dyn) "giftiger und bissiger" an die Sache herangehen. Der Kapitän wählte bei seiner Situationsanalyse am Sonntag deutliche Worte – und auch in den darauffolgenden Tagen wurde Klartext geredet.

"Wir haben viele Gespräche geführt. Jonas Iisalo und sein Trainerteam haben knallhart angesprochen, dass wir mit der aktuellen Situation nicht zufrieden sein können", erklärte der Sportliche Leiter Alex Vogel am Donnerstag im Gespräch mit der RNZ und ergänzte: "Es war eine sehr intensive Trainingswoche, in der wir viel an unserer Verteidigung gearbeitet haben. Natürlich ist eine Unzufriedenheit da. Jetzt hoffen wir gegen Würzburg auf ein gutes Ergebnis."

 

Ein Erfolgserlebnis wäre für den Tabellen-15. (1:5-Siege) immens wichtig. Doch für Vogel ist die Art und Weise wie das Team im SNP Dome – am Donnerstagmittag waren 2700 Karten verkauft – auftritt fast noch wichtiger als der Sieg. "Es ist kein Spiel, dass wir gewinnen müssen. Es ist aber ein Muss, dass wir uns anders präsentieren und besser verteidigen", unterstrich Vogel.

Die Defensive ist zweifelsohne die größte Baustelle der Heidelberger Basketballer. Das weiß auch Iisalo, der sich von der angespannten Lage jedoch nicht aus der Ruhe bringen lässt. "Ich versuche, so positiv wie möglich zu sein und Lösungen zu finden. Das ist meine Hauptaufgabe. Ich bin nicht im Krisenmodus", betonte der Finne in der zehnten Folge des RNZ-Podcasts "Akademisches Viertel" (ab sofort auf www.rnz.de/aka4 und überall wo es Podcasts gibt).

Der 37-Jährige weiß aus der vergangenen Saison – damals verloren die Academics zwei Mal fünf Spiele hintereinander –, welche Dinge in stürmischer See entscheidend sind. Dazu gehört mit Sicherheit eine detaillierte Fehleranalyse – genauso muss er aber auch kriselnde Spieler wie Mike McGuirl und Jeffrey Carroll stark reden. "Jetzt sind wir in vielerlei Hinsicht mit Widrigkeiten konfrontiert. Es ist sehr wichtig, dass wir den Kopf oben behalten und jeden Tag hart arbeiten. Wir müssen uns der Herausforderung stellen. Ich denke, die meisten Jungs tun das", glaubt Iisalo, den richtigen Ansatz gefunden zu haben.

Personell plagen ihn indes weiter Probleme. Der Einsatz der beiden Powerforwards Vincent Kesteloot (Fußverletzung) und Paul Zipser (Knieprobleme) ist fraglich. Vogel erwartet gegen Würzburg, das aktuell bei zwei Siegen und drei Niederlagen steht, "ein spannendes Duell". Die Franken haben mit Otis Livingston (Bayreuth), Isaiah Washington (Frankfurt), Javon Bess (Göttingen) und Owen Klassen (Oldenburg) etablierte Bundesliga-Profis verpflichtet.

Zuletzt gab es in eigener Halle eine Last-Minute-Niederlage gegen Chemnitz, bei der sich Aufbau-Ass Washington am Knöchel verletzte. "Würzburg hat starke Guards. Wir müssen in der 1:1-Verteidigung einen guten Job machen", mahnte der Sportliche Leiter, der sich auf das Wiedersehen mit dem Ex-Heidelberger Max Ugrai freut.

Der Power Forward wechselte vor dieser Runde nach zwei Jahren als Leistungsträger bei den Academics zurück zu seinem Heimatverein, für den er bisher im Schnitt 8,2 Punkte erzielt. "Max spielt eine wichtige Rolle bei Würzburg, die aufgrund des Systems von Trainer Sasa Filipovski etwas kleiner ist als bei uns. Er ist ein sehr guter Spieler und hat eine Dreierquote von 40 Prozent", lobte Vogel.

Das Schlusswort gehört Iisalo: "Wir haben viele Gespräche geführt, aber letzten Endes geht es beim Sport um Taten, nicht um Worte. Wir müssen alle Gespräche auf dem Platz umsetzen." Das wird in der Tat der entscheidende Faktor sein.

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