Heidelberg Verbandsliga

ASC Neuenheim geht mit guten Aussichten in die Relegation

Der Gegner hat das Verlieren verlernt: Ersingen ist seit November 17 Mal unbesiegt.

09.06.2022 UPDATE: 10.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden
Ben-Richard Prommer und Tarek Aliane (linkes Bild) sollen dabei helfen. Foto: vaf

Von Wolfgang Brück

Heidelberg. Thomas Weik konnte der 1:8-Niederlage etwas Positives abgewinnen. "In Neuenheim sind die Leute nett. Es gibt keine bösen Zwischenrufe von außen, auf dem Platz geht es fair zu", lobt der langjährige RNZ-Mitarbeiter und Pressewart der Spielvereinigung Ketsch. Auch Cedric Waxmann und Jannis Halter kommen gerne in die Tiergarten-Straße. "Die Neuenheimer sind sympathisch", sagen die Spieler des FC Bammental.

Man kann einwenden, dass nett und sympathisch Eigenschaften sind, mit denen man bei der Schwiegermutter punkten kann, im Fußball aber nicht weit kommt. Der Landesliga-Vizemeister beweist das Gegenteil.

Der ASC Neuenheim geht mit guten Aussichten in die Relegation zur Verbandsliga. Am Samstag, 15 Uhr, ist in Forst der 1. FC Ersingen, Zweiter der Landesliga Mittelbaden, der erste Gegner. Ab 18 Uhr spielen in Neidenstein der Odenwälder Vize FV Lauda und der Verbandsliga-13. SV Langensteinach gegeneinander. Am darauf folgenden Donnerstag, an Fronleichnam, geht es ab 15 Uhr für die Sieger um den letzten freien Platz in der Verbandsliga.

Von nichts kommt nichts. Dietmar Berger (hinten mit seiner Frau Kirsten) war früher ein guter Handballer, sein Sohn Stefan will jetzt den ASC Neuenheim nach oben schießen. Foto: vaf

Auch wenn nur die bessere Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Freien Turnern Kirchheim den Ausschlag gab, der ASC Neuenheim wurde verdient Vizemeister. Die Anatomen schossen zehn Tore mehr als Meister Neckarau, nämlich 88, und haben mit nur 33 Gegentreffern in 32 Spielen die beste Abwehr.

Eine Schwächephase im April mit fünf sieglosen Spielen kosteten Titelgewinn und Direkt-Aufstieg. Zuletzt nahm der ASC-Express wieder Fahrt auf. Um 27 Tore war Neuenheim besser als die Freien Turner. Der Sturm ist ein Orkan. Ben-Richard Prommer mit 34, Tarek Aliane mit 17 und Levin Sandmann mit 14 Saisontreffern ragen heraus. Sandmann wird in Forst ebenso wie Marcel Hofbauer und Fabian Springer verletzt fehlen.

2111 ist die Zahl, die den Gegner am besten charakterisiert. Am 21. November hat der 1. FC Ersingen zum letzten Mal ein Punktspiel verloren, damals mit 0:3 in Ispringen. Danach blieben die Fußballer aus dem Nord-Schwarzwald in 17 Begegnungen, von denen sie 13 gewannen, ungeschlagen. Die vom Neuenheimer Team-Manager "Toto" Weick ausspionierten Ersinger waren nach der Hinrunde noch Neunter, belegten am Ende mit elf Punkten Rückstand zum VfB Bretten und sechs Zähler vor dem TSV Reichenbach den zweiten Platz in der mittelbadischen Landesliga.

Richtig bekannte Namen gibt es nicht, umso größer ist die Begeisterung im Ortsteil von Kämpfelbach, das ein paar Kilometer von Pforzheim entfernt liegt. Ruckzuck war der Bus für Forst ausgebucht.

Auch in Neuenheim ist man dabei, eine gemeinsame Fahrt zu organisieren. Marketing-Chef Alexander Stiehl hat die Sache in die Hand genommen. "Wir hoffen auf Unterstützung", appellieren Trainer Uli Brecht, Sportchef Marc Saggau und Medien-Direktor Joseph Weisbrod vor dem ersten Endspiel.

Nur brav sind die Fußballer aus dem feinen Heidelberger Stadtteil übrigens nicht. Super-Talent Tarek Aliane ist im bunten Berlin aufgewachsen, jetzt studiert er in Mannheim und lebt in einer WG mitten im wilden Jungbusch.

Relegation zur Verbandsliga, Samstag, 15 Uhr in Forst: ASC Neuenheim - 1. FC Ersingen; 18 Uhr in Neidenstein: FV Lauda - SV Langensteinbach.

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