32 Jahre alter Rekord geknackt
Ramon Klenz bricht Bestmarke von Michael Groß - Gold für Julia Hassler

Am Ziel: Ramon Klenz brach den Rekord und darf zur EM. Foto: dpa
Berlin. (dpa/ber) Uralt-Rekord gebrochen, als Belohnung eine Reise nach Schottland in Sicht: Schmetterlingsschwimmer Ramon Klenz hat zum Auftakt der internationalen deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin über 200 Meter in 1:55,76 Minuten die 32 Jahre alte Bestmarke von Michael Groß um 48 Hundertstelsekunden unterboten und darf nun wohl doch noch zur EM nach Glasgow fliegen.
"Das werde ich vorschlagen", sagte Chefbundestrainer Henning Lambertz, der den 20 Jahre alten Klenz eigentlich nicht für den Saisonhöhepunkt nominiert hatte. "Sein Rennen war phänomenal!"
Am Rekord von 1986 hätten sich frühere Weltklasseschwimmer wie Helge Meeuw und Thomas Rupprath "die Zähne ausgebissen". Das zeige, wie hoch die Leistung des jungen Hamburgers einzuschätzen sei.
Schon im Rennen habe er gemerkt, dass es gut läuft. "Den Uralt-Rekord von Michael Groß irgendwann zu brechen, war schon mein Ziel. Dass es schon heute geklappt hat, ist fantastisch."
Die Form-Explosion kommt gerade noch zur rechten Zeit. Eigentlich ist der vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) festgelegte Qualifikationszeitraum für die EM, die in diesem Jahr im Rahmen der European Championships in Glasgow stattfinden, schon vorbei. Ausnahmen und Nachnominierungen sind aber möglich.
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Franziska Hentke braucht keine Ausnahme. Die Vize-Weltmeisterin über die 200 Meter Schmetterlingsstrecke ist längst qualifiziert und kann die DM als Vorbereitung unter Wettkampfbedingungen nutzen. Die 29-Jährige verteidigte ihren Meistertitel in 2:09,09 Minuten, war mit ihrer Zeit aber nicht zufrieden. "Das war nicht so gut", sagte sie knapp.

Julia Hassler. Foto: vaf
Sehr zufrieden war am Donnerstagabend dagegen Michael Spikermann. "Das war ein Start nach Maß", strahlte der Trainer des Bundesstützpunktes Heidelberg. Julia Hassler vom SV Nikar Heidelberg kraulte über 400 m zum Titel, steigerte ihre Bestzeit um über eine Sekunde auf 4:10,71 Minuten und stellte damit auch einen neuen Landesrekord auf. Allerdings für Liechtenstein. Die 25-Jährige aus Vaduz startet für das Fürstentum und nutzte die Gunst der Stunde.
Weil ihre Heidelberger Trainingskollegin und Vorjahresmeisterin Sarah Köhler auf einen Start verzichtete und auch Nikar-Neuzugang Isabel Gose erst heute ins Geschehen eingreift, war der Weg frei für Hassler, die eine große Leistungssteigerung gezeigt hat, seit sie am Bundesstützpunkt trainiert. Im Dezember hatte sie mit EM-Bronze auf der Kurzbahn die erste internationale Medaille für Liechtenstein errungen.
Bronze über 400 Meter Freistil ging übrigens an Lil Zyprian von Nikar Heidelberg, die mit 4:13,38 Minuten ihre persönliche Bestzeit um drei Sekunden verbesserte und damit ihre erste Medaille auf der langen Bahn in der offenen Klasse errang.
Achte über 100 Meter Rücken wurde Sirintana Beune vom Swimteam Heddesheim/Dossenheim, Zwölfte Selina Hocke vom SV Nikar Heidelberg über 100 Meter Rücken. Und den 16. Rang belebte Torsten Rau von SK Neptun Leimen über 400 Meter Freistil.



