Derby in der Fußball-Regionalliga

Walldorf verpasst SV Sandhausen eine 4:0-Abreibung

Im Lokalderby triumphiert der FC-Astoria deutlich gegen den Drittliga-Absteiger.

23.08.2025 UPDATE: 23.08.2025 16:03 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Deutliche Angelegenheit: Gleich viermal durfte FC-Astoria Walldorf im Derby gegen Sandhausen jubeln. Foto: Pfeifer

Von Claus Weber

Walldorf. Die Spieler des FC-Astoria Walldorf lagen sich in den Armen, ihre Kollegen vom SV Sandhausen ließen die Köpfe hängen. Mit 4:0 (2:0) schlugen die Astorstädter in der Fußball-Regionalliga den Ortsnachbarn.

Was für ein Triumph. Jahrelang hatten die Sandhäuser eine oder zwei Klassen höher gespielt und auch in Test- oder Pokalduellen so gut wie immer die Oberhand behalten. Und jetzt das!

Das 4:0 war eine Abreibung für den großen Bruder – und verdient. Denn Walldorf war in der Offensive gedankenschneller, kaltschnäuziger, auch ein Stück weit engagierter und feierte zurecht seinen ersten Saisonerfolg.

Ob die Sandhäuser die englische Woche mit den beiden anstrengenden Spielen gegen RB Leipzig und Hessen Kassel noch in den Beinen steckte? Vermutlich auch das.

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Fakt ist: Walldorf war an diesem Tag einfach besser und schob sich in der Tabelle am Ortsnachbarn vorbei auf den zehnten Rang, während Sandhausen nach nur einem Sieg aus vier Regionalliga-Partien auf einem Abstiegsplatz steht.

Die Elf vom Hardtwald hatte zwar die erste Möglichkeit durch einen Freistoß von Niklas Tarnat, den FCA-Schlussmann Mario Schragl problemlos parierte (6.). Knapper war es allerdings auf der anderen Seite. Yasin Zor hatte durchgetankt und im Strafraum quergelegt. Marcel Carl bugsierte das Spielgerät mit dem Bauch nur knapp am Sandhäuser Kasten vorbei (20.).

Auch danach hatte Walldorf mehr und bessere Offensivaktionen. Sandhausen kam im Sturm fast nicht vor. So war auch die Führung der Gastgeber in der 32. Minute verdient: Emilian Lässig spielte einen langen Ball mit einem guten Auge hinter die Sandhäuser Abwehrkette, Yasin Zor passte nach innen und Felix Kendel kam frei zum Schuss.

Die Führung gegen den Drittliga-Absteiger spornte Walldorf noch mehr an. Immer wieder überwanden die Astorstädter mit schnellen Gegenstößen das Mittelfeld. Bei einem dieser Angriffe sprang Phil Hallbauer der Ball im Strafraum an die Hand. Schiedsrichter Maximilian Prölss zögerte keine Sekunde. FCA-Kapitän Marcel Carl schoss halbhoch ein – 2:0 in der 45. Minute.  

"Wir machen zu wenig, sind zu teilnahmslos und überhaupt nicht im Spiel drin", grämte sich Jürgen Machmeier zur Pause. Der Sandhäuser Präsident war gleichwohl überzeugt: "Wir drehen das noch."

Etwas überrascht vom Halbzeitergebnis war auch Johannes Kolmer. "Gegenüber der starken Vorstellung gegen RB Leipzig im DFB-Pokal fehlt heute einiges bei Sandhausen", sagte der Vorsitzende des Fußball-Kreises Heidelberg, "vor allem nach vorne."

Es soll sehr hitzig und laut gewesen sein in der Sandhäuser Kabine, berichteten Ohrenzeugen. Offenbar hatte SVS-Trainer Olaf Janßen den richtigen Ton getroffen. Sandhausen bewies nun mehr Zug zum Tor. Und bei Denis Pfaffenrots Freistoß an die Torlatte fehlten nur Zentimeter zum Anschlusstreffer (50.).

Bei einigen weiteren Versuchen war allerdings im Strafraum Endstation – und so verpuffte Janßens engagierte Halbzeitansprache. Walldorf nutzte die Räume und der eingewechselte Konrad Riehle zog auf der rechten Seite auf und davon. Seine Hereingabe drückte Kendel zum 3:0 über die Linie (64.).

Damit war die Messe gelesen, zumal der vorbelastete Denis Pfaffenrot nach einem Rempler auch noch die Gelb-Rote Karte sah und Sandhausen den Rest des Spiels zu zehnt bestreiten musste. Yasin Zor, an dem auch die Sandhäuser vor der Runde Interesse hatten, machte mit dem 4:0 den Deckel drauf. Sein Freistoß wurde ins Tor abgefälscht. Der

Ehrentreffer blieb Sandhausen versagt. Wagners Volleyschuss flog in der 84. Minute knapp übers Walldorfer Tor.


Walldorf: Schragl – Goß, Egel, Lässig – Waack (72. Politakis), Maroudis – Fahrenholz (58. Riehle), Grimmer – Zor (81. Erbe) – Carl (72. Collmann), Kendel (81. Baumert)

Sandhausen: Lyska – Osée (77. Wimmer), Schultz, Akmestanli – Tarnat, Herrmann (87. Bürkle) – De Meester (46. Ramusovic), Pfaffenrot – Kolbe (77. Gipson), Halbauer (46. Wagner) – Testroet

Schiedsrichter: Maximilian Prölss (Ober-Ramstadt)

Zuschauer: 2000

Tore: 1:0 Kendel (32.), 2:0 Carl (45. Handelfmeter), 3:0 Kendel (64.); 4:0 Zor (78.)

Gelb-Rote Karte: Pfaffenrot (67. wiederholtes Foulspiel)

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