Torflut an der Küste beim 6:3-Auswärtssieg
Effizient, entschlossen, erfolgreich: Die Adler Mannheim feiern bei den Bremerhaven Pinguins den achten Erfolg im neunten Spiel und bleiben Tabellenführer der DEL.

Bremerhaven. (RK) Siege der Adler Mannheim bei den Bremerhaven Pinguins waren bisher keine Selbstverständlichkeit. Seit dem Aufstieg der Seestädter vor neun Jahren konnten die Mannheimer erst dreimal die volle Punktzahl von der Unterweser entführen, zuletzt vor zwei Jahren mit einem 4:2 unter der Regie von Eakins-Vorgänger Johan Lundskog.
Umso höher ist der 6:3 (2:1, 2:2, 2:0)-Erfolg vom Freitagabend einzuschätzen, bei dem der Tabellenführer eine hohe Effizienz an den Abend legte und den achten Sieg am neunten Spieltag auf sein Konto brachte.
Während der vor einer Woche ausgeschiedene Torhüter Johan Mattsson wieder auf der Bank Platz nahm, fehlten wie erwartet Tom Kühnhackl und Luke Esposito sowie mit Kristian Reichel auch der kompletteste Stürmer. Dennoch boten die Adler vier Sturmreihen auf.
Zwei seit Wochen eingespielte, zwei wie sie am letzten Sonntag gegen Iserlohn die Partie beendeten, inklusive des 16-jährigen Max Penkin und des umgeschulten Verteidigers Hayden Shaw. Nur zu Beginn wurde deutlich, dass sich die beiden besten Defensivreihen gegenüberstanden.
Nach der Führung der Seestädter durch Büsing (6. Minute), als Franzreb einen Schuss von Kinder nach vorn prallen lassen musste, meldeten sich die Gäste schnell von dem Tor von Hungerecker an. Bennett und Solow erarbeiteten sich den Puck hinterm Tor, das Zuspiel von Solow nahm Antony Greco direkt zum 1:1 (9.).
Auch interessant
Michaelis hatte nach einem Fehlpass die Chance zur Führung, die dann wenig später Zach Solow (17.) mit der Rückhand erzielte, nachdem Bennett zunächst aus kurzer Distanz an Hungerecker gescheitert war.
Das zweite Drittel entwickelte sich zu einem munteren Tore-Schießen zweier abschlussstarker Mannschaften. Hungerecker holte sich den Schuss von Greco noch mit einer tollen Parade (21.), dann legte der wie aufgedreht übers Eis wirbelnde Bennett (26.) zum 1:3 nach, als Renouf die Situation schnell realisierte und von hinter dem Tor den Schützen anspielte.
Postwendend verkürzte Wejse mit einem kapitalen Schuss aus der Halbdistanz, wiederum stellten die Adler durch Justin Schütz den Zwei-Tore-Vorsprung her (30.). Danach gerieten die Blau-Weiß-Roten bis zur zweiten Pause unter Dauerdruck, das 3:4 durch Mauermann aus dem Gewühl zeichnete sich ab. "Wir verlieren zu viele Zweikämpfe an der Bande und konnten nicht gut wechseln", sah Schütz den Grund, warum seine Mannschaft etwas in Bedrängnis geriet.
Viel abgeklärter agierten die Adler im Schlussdrittel, nachdem John Gilmour die erste Überzahl zum 3:5 nutzte und Nick Mattinen (fünftes Saisontor) zweieinhalb Minuten vor Schluss ins bereits verwaise Tor der Pinguins zum 3:6-Endstand einschoss.
"Ich bin froh über die drei Punkte, wir haben unsere Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen", freute sich Franzreb an seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Gegen den EHC München haben die Adler für Sonntag (16.30 Uhr) das "Oktoberfestspiel" ausgerufen. Na dann, Prost!
Pinguins Bremerhaven – Adler Mannheim 3:6 (1:2, 2:2, 0:2)
Tore: 1:0 Büsing (6.), 1:1 Greco (9.), 1:2 Solow (17.) 1:3 Bennett (26.), 2:3 Wejse (27.), 2:4 Schütz (30.), 3:4 Mauermann (36.), 3:5 Gilmour (44.), 3:6 Mattinen (58.)
Schiedsrichter: Kohlmüller (Erding), Polaczek (Königsbrunn)
Strafminuten: 4/6
Zuschauer: 4647 (ausverkauft)