Kaum zu halten, aber nur 24 Minuten auf dem Spielfeld: Jaco Otto konnte seine Stärken diesmal nicht lange einbringen. Foto: F&S
Heidelberg. (momo) Schnell, trick- und punktereich: Das Spitzenspiel der Rugby-Bundesliga Südwest zwischen dem TSV Handschuhsheim und der RG Heidelberg hatte den Namen mehr als verdient. Das bessere Ende hatten nach einer Glanzleistung vor allem in der Defensive die "Löwen" und siegten mit 45:26. Der Heidelberger RK erkämpfte sich stark dezimiert einen wichtigen 36:32-Sieg beim RC Luxemburg.
181 Jahre Rugby-Sachverstand beim Spitzenspiel: Rudi Eberle (links, SC Neuenheim/90) und Altstadtrat Heinz Reutlinger (TSV Handschuhsheim/91). Foto: CPB
Den Handschuhsheimern gelang ein wahrer Raketenstart. Schon nach zwei Phasen legte der flinke Christopher Korn den Ball zum Versuch ab, Marcel Coetzee legte nach der Erhöhung mit einem 50-Meter-Straftritt nach. Den Gegenversuch von RGH-Neuzugang Marco van Tonder konterte der TSV durch Jaco Otto, der nach einem Gassenpaket nicht aufzuhalten war. Der Starstürmer musste aber dann schneller zum Duschen als erwartet: Einen Überkick von Verbinder Nikolai Klewinghaus fing Bastian Himmer aus der Luft, der heranstürmende Otto unterlief den RGH-Wirbelwind und drehte Himmer dabei unabsichtlich, aber eben hoch gefährlich um - glatt Rot. Der TSV sah sich nun der undankbaren Aufgabe ausgesetzt, den schnellsten Angriff der Liga eine Stunde lang in Unterzahl im Zaum halten zu müssen.
Das taten sie unglaublich gut. Bis zur Pause gelangen den "Orange Hearts" keine Punkte mehr, während der TSV durch Atu Katoa einen Versuch nach genialem Überkick von Klewinghaus legte. Der junge Verbinder sowie Innendreiviertel Marcel Coetzee ragten aus einer ohnehin starken TSV-Mannschaft heraus und legten in der zweiten Halbzeit noch drei Versuche. Damit kauften sie den anrennenden, aber zu fehlerhaft spielenden RGH-Spielern den Schneid ab. Ein sichtlich stolzer TSV-Kapitän Sven Wetzel: "Die Verteidigung und die Chancenverwertung waren die Schlüssel zum Sieg. Das war unsere bisher beste Saisonleistung - fast schade, dass jetzt Pause ist."
Mit nur 19 Mann im Kader reiste der deutsche Meister Heidelberger Ruderklub ins Großherzogtum Luxemburg. Nach einem herausgefangenen Ball und zwei Kicks lag der Ruderklub auch schnell zurück. Aber mit einer Energieleistung kämpfte sich der HRK zurück ins Spiel und verschaffte sich bei den Gastgebern vor allem mit guten Sturmaktionen Respekt. Vier Stürmerversuche sowie ein Strafversuch nach minutenlanger Belagerung des RCL-Malfeldes waren der Lohn. In der Endphase mussten die Heidelberger nochmals gehörig zittern, denn der RCL kam durch zwei Versuche auf vier Punkte heran. Den knappen Vorsprung rettete der HRK aber über die Zeit und konnte wichtige fünf Zähler mit nach Hause nehmen.
TSV Handschuhsheim - RG Heidelberg 45:26 (25:7)
TSV: Kößler - Katoa, Coetzee (70. Schäfer), Syme, Innorcia - N. Klewinghaus (76. Jansen), Korn - Otto, Hug (50. Buckman), Hartmann (55. Spies) - Rosenthal (67. Klein), May (50. Contin) - Schüle (70. Stockert), Wetzel, Martel.
RGH: Himmer - Dieckmann, Plümpe, Fromm, Hacker - F. Heimpel, Günther - J. Schreieck, S. Schreieck, Caracciolo - van Tonder (48. Schindler), Schiffers - Hocevar, E. Heimpel, Übelhör.
Schiedsrichter: O’Connell (München)
Zuschauer: 500; Punkte: 7:0 (3.) Versuch Korn + Erhöhung Coetzee; 10:0 (6.) Straftritt Coetzee; 10:7 (9.) V van Tonder + E F. Heimpel; 17:7 (11.) V Otto + E Coetzee; 20:7 (17.) S Coetzee; 25:7 (33.) V Katoa; 30:7 (45.) V Coetzee; 30:14 (50.) V J. Schreieck + E F. Heimpel; 30:21 (57.) V Dieckmann + E F. Heimpel; 35:21 (61.) V Klewinghaus; 42:21 (66.) V + E Coetzee; 42:26 (67.) V Plümpe; 45:26 (71.) S Klewinghaus
Platzverweis: Otto (24.).
RC Luxemburg - Heidelberger RK 32:36 (14:20)
HRK: J. Malaizier - Wymer, Lammers, S. Liebig, L. Malaizier (55. Klatt) - M. Liebig, Gantz - Ulka, Ovchinnikov, Laidig (54. Reincke) - Rodriguez, Aydin - Rehm (60. Zeiler), Barber, Schröder.
Schiedsrichter: Maughan (Karlsruhe); Zuschauer: 50; Punkte: S. Liebig (11), Barber (5), Aydin (5), Rodriguez (5), Strafversuch (7). momo