Rhein-Neckar Löwen

Was "Schwalbe" mit Kumpel "Kloppo" verbindet

Der Trainer ist vor dem Spiel gegen den Bergischen HC optimistisch,

18.12.2020 UPDATE: 19.12.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Jürgen Klopp und Martin Schwalb haben viele Gemeinsamkeiten. Foto: dpa/vaf

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Anfang der Neunzigerjahre war an die Rhein-Neckar Löwen noch nicht zu denken. Nein, es gab damals noch nicht einmal den Stammverein SG Kronau/Östringen; dafür mischten schon in dieser Zeit Martin Schwalb (57) und Jürgen Klopp (53) die Sportwelt auf – als unerschrockene Praktikanten eines Mainzer Regional-Fernsehsenders produzierten die beiden Kumpels Beiträge für die tägliche Sendung "Wir im Südwesten". Heute sind diese Fundstücke legendär, weil "Schwalbe" inzwischen eines der bekanntesten Gesichter des deutschen Handballs und "Kloppo" des Fußballs ist. Beide sind in Stuttgart geboren, haben fast die gleiche Frisur, eine laute Lache, leben ihre Emotionen am Spielfeldrand aus und wurden schonmal als Bundestrainer gehandelt – nur Klopp darf sich seit Donnerstag Welttrainer nennen.

Gab es schon eine Nachricht an den ehemaligen Prakti-Kollegen? "Um Gottes Willen nein, eigentlich braucht er meine Glückwünsche doch nicht", lacht Schwalb im Gespräch mit der RNZ: "Er ist ganz oben angekommen. Da gratuliere ich aber natürlich recht herzlich."

Herzlich wenig will der Löwen-Trainer von Weihnachten wissen. Nach der Pleite am Dienstag in Hannover stehen vor Heiligabend noch zwei Bundesliga-Spiele an – am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den Bergischen HC und einen Tag vor Heiligabend der Kracher beim THW Kiel. "Wir haben weder Weihnachts- noch Krisenstimmung", sagt Schwalb: "Das Hannover-Spiel ist abgehakt, wir wissen, dass wir guten Handball spielen können und werden das auch wieder tun."

Dass "Schwalbe" gerne Zimtsterne und Dominosteine nascht, ist mittlerweile bekannt. Doch wann werden seine Spieler schwach? Rafael Baena liebt deutsches Gebäck – am liebsten isst er Käsekuchen. Ob der spanische Kreisläufer-Koloss am Sonntag gegen seinen ehemaligen Verein seiner zweiten Leidenschaft, dem Handballspielen, nachgehen darf, steht noch nicht fest. Der Familienvater wurde nachverpflichtet, als Jannik Kohlbacher und Jesper Nielsen verletzt fehlten. Inzwischen sind beide wieder dabei – und Baena, der noch bis zum Jahresende in Mannheim unter Vertrag steht, fand sich zuletzt nicht einmal mehr im Kader wieder. Über seinen ehemaligen Klub sagt er: "Das ist eine gute Mannschaft. Sie spielen schon lange zusammen und kämpfen ohne Ende." Er kennt sich aus. Ob Baena in diesem besonderen Spiel eine Chance bekommt?

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"Rafa wird auf jeden Fall im Kader stehen", sagt Schwalb: "Dann schauen wir mal, was der Spielverlauf hergibt." Bei Rückraumspieler Albin Lagergren, der zuletzt aufgrund einer Verletzung am Zeh schmerzlich vermisst wurde, müsse man noch das Abschluss-Training abwarten. Schwalb sagt: "Ich hoffe aber sehr, dass er wieder mit dabei ist. Nur die Torhüter machen mir aktuell ein bisschen Sorgen." Scheinbar ist Andreas Palicka, der gegen Flensburg sein Comeback feierte, doch noch nicht voll auskuriert. Mal sehen, wer am Sonntag zwischen den Pfosten steht.

Und wie läuft’s beim Bergischen HC? In fremder Halle gefällt es dem Tabellen-Elften bisher gut. In fünf Auswärtsspielen in dieser Saison ging das Team von Sebastian Hinze erst einmal leer aus.

"Wir haben Respekt, werden aber selbstbewusst an die Sache rangehen", sagt Schwalb. Man werde gewinnen, wenn man die eigene Leistung aufs Feld bringe: "Es liegt nur an uns."

Wer den Trainer kennt, weiß, dass er auf Statistiken aus der Vergangenheit wenig Wert legt. Es wird ihn also auch kaum interessieren, dass die Badener in bisher 14 Bundesliga-Duellen mit den Bergischen Löwen erst einmal verloren haben – das war 2014.

Also schon einige Jahre her. Da war "Kloppo" noch bei Borussia Dortmund, "Schwalbe" beim HSV Hamburg. Und das Praktikum lange beendet.

Jürgen Klopp und Martin Schwalb haben viele Gemeinsamkeiten. Foto: dpa/vaf
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