Lukas Nilsson konnte in Coburg etwas Selbstvertrauen tanken
Allzu viel Positives gab es beim Schweden zuletzt nicht. Am Dienstag geht es zu Medwedi Tschechow.

Heidelberg. (tib) Lukas Nilsson spielt gerne Videospiele. Da kann er abschalten. Er telefoniert dann häufig spät abends mit seinen Freunden in der schwedischen Heimat. Sie fragen sicher, wie es denn so ist, bei seinem neuen Handballverein. All zu viel Positives konnte der 24-Jährige in den vergangenen Wochen und Monaten wahrscheinlich nicht berichten.
Nachdem Nilsson kurzfristig vor der Saison vom THW Kiel nach Mannheim kam, versprachen sich die Rhein-Neckar Löwen viel vom Nationalspieler – und er selbst versprach sich ebenfalls einiges von dieser neuen Herausforderung. Er wollte deutlich mehr spielen und viel Verantwortung übernehmen. Das tat er auch – nur leider traf er zuletzt nicht mehr das Tor, ja, er wirkte teilweise verunsichert. Beim umkämpften 31:28-Zittersieg am Sonntag beim HSC 2000 Coburg tat Nilsson seit langer Zeit mal wieder das, was ihn so gefährlich macht: Er warf einfache Tore aus dem Rückraum (sechs Stück) und ging mit voller Überzeugung in die Tiefe.
Nach dem Spiel stellte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen den Fragen der RNZ. Er sagte: "Ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Das Leben geht aber weiter, man muss immer an das nächste Spiel denken. Das macht sonst keinen Sinn."
Das nächste Spiel findet nämlich schon an diesem Dienstag (18.45 Uhr/ DAZN) statt. Im Viertelfinal-Hinspiel der EHF European League muss man bei Medwedi Tschechow liefern. Nilsson hat schonmal in Russland gespielt, damals noch mit seinem schwedischen Klub Ystad. Und, wie war’s da? "Dunkel", lacht er: "Aber wir wollen Gas geben."
Gas geben sollten übrigens auch die Löwen-Verantwortlichen, wenn es um die Verpflichtung eines neuen Trainers geht. Schließlich haben sich die Anzeichen verdichtet, dass Sebastian Hinze vom Bergischen HC erst ab 2022 zur Verfügung stehen wird. Heißt also: Jeder weitere Tag, an dem kein neuer Trainer als Zwischenlösung präsentiert wird, macht es wahrscheinlicher, dass die Löwen in der kommenden Saison auf eine interne Lösung bauen. Gerade in Zeiten einer weltweiten Pandemie könnte es also gut möglich sein, dass der bisherige Co-Trainer Klaus Gärtner zum Cheftrainer aufsteigen wird.
Auch interessant
Was auf der Trainerposition passiert, ist für Lukas Nilsson (Vertrag bis 2023) nicht uninteressant. Vielleicht kann er seinen Kumpels beim Videospielen ja schon bald freudige Nachrichten verkünden.



