Einfach mal nichts tun
Nach dem 4:2 gegen Dreieich steht beim SV Waldhof und Mittelfeldmann Maurice Deville Regeneration auf dem Programm

Geschafft: Maurice Deville (14) lässt sich nach seinem Tor zum 4:2 gegen Dreieich von Teamkamerad Jannik Sommer bejubeln. Foto: vaf
Von Michael Wilkening
Mannheim. Der Plan steht fest und es gibt keine Anzeichen dafür, dass Maurice Deville ihn noch einmal über den Haufen schmeißen wird. Seit dem gestrigen Mittwoch befindet sich der offensive Mittelfeldspieler des SV Waldhof im Ruhemodus. "Ich werde einfach mal gar nichts machen", sagte er mit Blick auf den Trainingsplan, der nach dem gestrigen lockeren Auslaufen am Alsenweg heute einen freien Tag vorsieht. Erst morgen lässt Bernhard Trares wieder üben und bis dahin - so ist zumindest die Hoffnung - soll ein wenig Energie in den Körper von Deville zurückgekehrt sein.
Der Luxemburger ist einer der elf Aufrechten, die zuletzt im Alleingang dafür sorgen mussten, dass der SVW zunächst 2:1 bei Hoffenheims U 23 und zuletzt 4:2 gegen den SC Hessen Dreieich gewannen - und damit die Niederlage zum Ligaauftakt gegen Ulm teilweise vergessen machen konnten. Auch gegen die Hessen standen Trainer Bernhard Trares nur 13 Akteure aus dem Regionalligakader zur Verfügung, darunter waren zwei Torhüter. "Ich habe noch nie in meiner Karriere so viel gespielt", sagte Deville nach dem Erfolg über Dreieich, zu dem er die sehenswerte Vorarbeit zum 3:2 und später das 4:2 beigesteuert hatte.
Schon in der Vorbereitungsphase war der Kader der Mannheimer klein und von Verletzungen geplagt, so dass die Gesunden immer ranmussten. "Irgendwann wird man müde", erklärte Deville und meinte damit nicht nur die 90 Minuten gegen den Aufsteiger, sondern sein Befinden insgesamt.
Nach dem freien Tag heute stehen nach aktuellem Stand Marco Meyerhöfer und Gianluca Korte wieder zur Verfügung. Sofern es keine Rückschläge gibt, sollten beide auch am kommenden Montag beim FSV Frankfurt im Kader stehen können, sodass sich die personelle Lage ein wenig entspannen könnte. "Wir müssen die Jungs jetzt gut regenerieren", sagte Trares, der weiß, welchen Belastungen die verbliebenen Akteure ausgesetzt sind. Der Coach hat die Hoffnung, dass in Kürze zusätzlich zu den Rekonvaleszenten auch neu verpflichtete Akteure seine Möglichkeiten vergrößern. "Aber wir müssen Geduld haben, die Spieler warten alle noch", erklärte er Fußballlehrer.
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In gewisser Hinsicht warten auch große Teile der organisierten Fans der Mannheimer - auf ein Entgegenkommen der Spielbetriebs-GmbH der Blau-Schwarzen. Weil die Otto-Siffling-Tribüne (OST) hinter dem Tor als Folge des Spielabbruchs als Fanbereich gesperrt wurde, boykottiert ein Großteil der Fans die Heimspiele. Als sich die Waldhof-Mannschaft im Carl-Benz-Stadion zu einem 4:2 gegen Dreieich kämpfte, saßen viele von ihnen im nahegelegenen Soccercenter zusammen anstatt auf der Tribüne.
Die Fronten sind verhärtet, denn die Fans verlangen eine Rückkehr auf die OST, was aktuell schwer umsetzbar ist, weil der Verein und der Verband noch um die Höhe der Strafe wegen der Vorfälle aus dem Uerdingen-Spiel ringen.
Diskutiert wird immerhin innerhalb der Fanszene, am heutigen Donnerstagabend um 19:07 Uhr lädt der Fandachverband "PRO Waldhof" im Kulturhaus Waldhof (Speckweg) zu einem Stammtisch, an dem jeder interessierte Waldhof-Fan teilnehmen kann.