Im Vorjahr schafft es Landesligist FC Bammental bis ins Finale, musste sich dort aber dem SV Sandhausen geschlagen geben. Foto: vaf
Von Christopher Benz
Ketsch. Volker Zimmermann ist richtig gut gelaunt, wenn er an den SparkassenCup denkt. "Bisher haben wir eigentlich immer nur verloren, aber trotzdem jedes Mal etwas mitgenommen", forderte der Trainer des Fußball-Landesligisten FV Brühl die am 18. Dezember geladenen Gäste bei der Auslosung zum Grübeln auf, ehe seine humoristische Antwort den Raum zum Lachen brachte, "und zwar, weil wir meistens den Fairnesspreis gewonnen haben."
Am Freitag und Samstag, wenn in der Ketscher Neurotthalle zum 19. Mal das Rhein-Neckar-Hallenfußballturnier steigt, sind ähnliche lockere Sprüche nicht nur von Zimmermann zu erwarten. Das bestbesetzte und anhand der Besucherzahlen mit Abstand beliebteste Hallenturnier der Region, ist das große Zusammenkommen der Spitzenklubs zwischen Rhein und Neckar.
Keinen Zweifel lässt Otmar Schork, Organisator des Turniers und Geschäftsführer des SV Sandhausen, an der Ernsthaftigkeit, mit der der Zweitligist antritt. "Wir schicken unsere bestmögliche Mannschaft aus unserem Lizenzspielerbereich", stellt der "Hallenpapst" klar, "und ich glaube, dass das für einen Profiverein alles andere als selbstverständlich ist."
Nähe zu den Fans zu zeigen ist Schork sehr wichtig, dementsprechend offen geben sich die SVS-Kicker Jahr für Jahr jenseits der Bande. Der neue Trainer Uwe Koschinat hat seine Schützlinge so professionell wie möglich auf das Spektakel zwischen der Rund-um-Bande, wo 40 mal 20 Meter Kunstrasen ausgelegt sind, vorbereitet. "Wir wollen Spaß haben, aber Spaß bedeutet für mich gleichzeitig Erfolg zu haben", erläutert Koschinat, welche Erwartungshaltung ihn antreibt, "deshalb trainieren wir im Vorfeld in der Halle, um taktisch gewappnet zu sein."
Bei aller Spielfreude, die traditionell die Dribbler und Trickser unterm Hallendach ausleben, die Partien in Ketsch sind nicht selten taktisch sehr anspruchsvoller Fußball. "Dabei ist die Position des Torhüters extrem wichtig", erklärt Kevin Knödler, früher selbst erfolgreicher Regionalliga-Keeper und heute Cheftrainer des Verbandsligisten SV 98 Schwetzingen. Der 42-Jährige geht den Wettbewerb mit reichlich Ehrgeiz an, ein erfolgreicher Auftritt könnte sich schließlich positiv auf die Stimmung vor dem harten Abstiegskampf in der Restrückrunde auswirken. Die Gruppenauslosung hätte jedenfalls schlimmer kommen können. In der Gruppe C gehen die Spargelstädter den beiden Topfavoriten SV Sandhausen und SV Waldhof Mannheim aus dem Weg.
Von den "Kleinen" hat der FC Bammental letztes Jahr mit seinem Finaleinzug gezeigt, wie groß die eigene Klasse ist. Um ins Viertelfinale zu kommen, muss die Glatt-Elf in einer Gruppe mit dem FC-Astoria Walldorf, dem VfR Mannheim und dem FV Brühl mindestens Zweiter werden.
Erstmals mit dabei ist der ASC Neuenheim. "Wir haben uns riesig über die Einladung gefreut", sagt ASC-Trainer Alexander Stiehl, der seiner Mannschaft folgende Botschaft eingeimpft hat: "Die Jungen wollen etwas mitnehmen und sich selbstverständlich gut präsentieren."
Nicht zu vergessen sind die Qualifikanten, die sich über die Turniere in Bammental und Eppelheim ihr Ticket für den SparkassenCup gesichert haben. Vor zwei Jahren sorgte der damalige Kreisligist FC Türkspor Mannheim für Furore, erreichte spektakulär das Halbfinale und schied dort gegen den übermächtigen SV Sandhausen aus. Dieses Mal wollen wieder die Türkspor-Hallenspezialisten und der 1. FC Wiesloch als Qualifikanten für die eine oder andere Überraschung sorgen.