Heidelberg. (miwi) Wenn die bisherige Saison in der 2. Basketball-Bundesliga nach einem Drittel der Saison eine Erkenntnis gebracht hat, dann die, dass die Leistungsdichte aller Teams noch einmal zugenommen hat. Woche für Woche gibt es überraschende Ergebnisse. Es birgt eine große Gefahr, einen Gegner nach dem Tabellenstand zu beurteilen, es gibt offensichtlich keine Pflichtaufgaben. Daran wird Branislav Ignjatovic seine Spieler in diesen Tagen wiederholt erinnern, denn mit den MLP Academics Heidelberg trifft der Serbe am Sonntag, 17 Uhr, auf die White Wings Hanau. Die sind Tabellenletzter.
Für Ignjatovic ist der Blick auf die eigene Mannschaft ohnehin wichtiger, denn er möchte dafür sorgen, dass die Zuschauer bei den Heimspielen am Olympiastützpunkt vermehrt das eigene Team sehen, das wie in der zweiten Halbzeit beim 88:78-Derbysieg gegen Karlsruhe atemberaubend auftritt und nicht saft- und kraftlos agiert wie in der ersten Hälfte. Angesichts von fünf Siegen und vier Niederlagen bisher geht es darum, sich mit einem Erfolg gegen Hanau in der eigenen Halle in der Tabelle in der oberen Hälfte festzusetzen.
Auf dem Weg zum nächsten Heimsieg möchte Sebastian Schmitt wieder eine auffällige Rolle spielen. Der Spielmacher, der im Sommer aus Ehingen nach Heidelberg kam, erhielt von Ignjatovic nach dem Sieg über Karlsruhe ein Sonderlob. "Die Statistik sagt nicht immer alles aus", erklärte der Academics-Coach mit Verweis auf Schmitt: "Sebastian hat einen großen Anteil an dem Sieg, weil er das Spiel schnell gemacht und gute Lösungen gefunden hat. Dabei hat er selbst nur einen Punkt erzielt."
Es ist ohnehin nicht die Stärke des 22-Jährigen, der gut verteidigen kann und im Angriff in der Lage ist, das Spiel durch spektakuläre Pässe und Dribblings zu beeinflussen. Gegen Karlsruhe stand Schmitt mehr als 16 Minuten auf dem Feld und glänzte mit fünf Assists und einer bissigen Vorstellung in der Abwehr. Kein Wunder also, dass er nach dem Spiel gut gelaunt in der Halle stand. Das Derby gegen die Lions zeigte den Weg auf, den der Aufbauspieler in den kommenden Monaten in Heidelberg gehen will.
"Es war ja klar, dass ich nicht hierherkomme und gleich den Anspruch haben kann, 20 Minuten zu spielen", sagt Schmitt. In der vergangenen Saison stand er in Ehingen unter Vertrag, die sportlich abgestiegen waren - die Ansprüche in Heidelberg sind andere. "Die Mannschaft ist viel stärker und ich muss meine Rolle finden", erklärt der Neuzugang, der sich bislang gut aufgehoben fühlt und das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen genießt. "Das macht es mir einfach, weil die erfahrenen Jungs wissen, in welche Räume sie laufen müssen", sagt Schmitt und ist im Training eifrig dabei, an der Abstimmung mit den Mitspielern zu feilen: "Mittlerweile wissen die Jungs, wie ich spiele und ich kenne die Vorzüge der anderen", ist der neue Spielmacher überzeugt, der sich bislang hinter Niklas Würzner in der Rolle der Nummer zwei wiederfindet.
2. Basketball-Bundesliga, Sonntag, 17 Uhr: MLP Academics Heidelberg - White Wings Hanau.