Mannheims Ben Smith (Nr. 18) verliert den Puck gegen Augsburgs Thomas Trevelyan und Mitch Callahan. Pix-Sportfoto
Von Rainer Kundel
Augsburg. Es läuft weiter gegen die Adler Mannheim. Selbst bei den mit sieben Niederlagen heimschwachen Augsburger Panthern reichte es nicht zur Wende. Am heutigen Freitagabend rächte sich trotz der verbesserten Defensivleistung bei der 1:4 (1:1, 0:0, 0:3)-Niederlage die schwache Chancenverwertung.
"Es ist keine Schande, wenn es nach 30 Minuten mal 0:0 steht", mahnte Trainer Pavel Gross vor der Ligapause nach zwei Heimniederlagen und 13 Gegentoren Geduld seiner Spieler an. Und so ging seine Mannschaft schon am Mittwoch in der Champions League mit einem deutlich stärkeren Rückwärtsgang ins Spiel. Um zu gewinnen, muss die geforderte defensive Kompaktheit aber mit offensivem Druck gepaart werden, wie es in der Meistersaison oft optimal funktioniert hat. Druck und Tempo erzeugte der Meister gestern zwar, beim Abschluss taten sich jedoch deutliche Mängel auf.
Pavel Gross nahm Wirth für Krupp in die Aufstellung und ließ Billins als überzähligen Importspieler draußen. Schon das Anfangsdrittel bot auf beiden Seiten fast mehr Torchancen als die Mittwoch-Partie der Adler in der Champions League in Tschechien. Bevor der Puck zum Eröffnungs-Bully fiel, ehrte die Augsburger Geschäftsführung Christoph Ullmann, der bis 2018 zwölf Jahre für die Mannheimer aufs Eis gegangen war, für sein 900. DEL-Spiel.
Die Adler übernahmen in einer kampfbetonten Partie schnell die Initiative und gingen durch Miksa Järvinen (5. Minute) in Führung. Der Finne nutzte einen Scheibenverlust von McNeil an der blauen Linie und beendete das Break entschlossen. Als Lampl und Rendulic hinter dem eigenen Tor die Scheibe vertändelten, nutzte dies Gill zu einem Pass auf Fraser, der zum 1:1 (9.) ausglich. Huhtala und Eisenschmid für die Adler sowie zweimal Payerl für die Panther hatten weitere Chancen auf der Kelle.
Nahezu ausgeglichen gestaltete sich der Mittelabschnitt, allerdings mit den größeren Einschussmöglichkeiten für die Adler. Smith hatte in der 22. Minute aus spitzem Winkel das offene Netz vor sich, traf aber den Stock des am Boden liegenden Roy. Die gleiche Reihe vergab durch Huhtala (34.) die Führung nach einer glänzenden Kombination. Nachdem die Schiedsrichter eine Attacke von Lamb an Huhtala übersehen hatten, durften die Adler in der 35. Minute erstmals in Überzahl anlaufen, dabei verpasste Desjardins das 1:2.
Als auch Eisenschmid (42.) alleine auf Roy zulief und scheiterte, bewahrheitete sich wieder einmal der Spruch: "Und schießt du keins, so kriegst du eins". Lampl brachte Ullmann zu Fall, und Leblanc (54.) schoß mit einem untypischen Powerplaytor die Fuggerstädter in Führung, die durch zwei Empty net goals von Ullmann und Leblanc in den letzten anderthalb Minuten das Ergebnis auf 4:1 schraubten, was dem Spielverlauf keinesfalls entspracht. "Wir hätten schlauer spielen müssen, es war eine Unterzahl zuviel", sah Marcel Goc den Grund für die vierte Niederlage in Folge in der DEL.
Augsburger Panther - Adler Mannheim 4:1 (1:1, 0:0, 3:0), Tore: 0:1 Järvinen (5.), 1:1 Fraser (9.), 2:1 Leblanc (54.), 3:1 Ullmann (59.), 4:1 Leblanc (60.); Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Piechaczek (Landsberg); Strafminuten: 4/8; Zuschauer: 5979.