Flieg, Adler flieg: Routinier Marcel Goc (Nr.23) hebt in Richtung des Tores von Eisbär Sebastian Dahm ab. Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Die Mannheimer Adler haben ihre seit einem Monat anhaltende Torflaute überwunden und mit einem 7:3 (2:1, 4:0, 1:2)-Sieg im prestigeträchtigen Duell gegen Mit-Rekordmeister Eisbären Berlin ihren Aufwärtstrend bestätigt. Gegen die Eisbären zu spielen, ist immer etwas Besonderes. „Die ganze Stadt freut sich auf diese Begegnungen der beiden Traditionsclubs“, herrschte bei David Wolf Vorfreude auf die Partie des Tabellendritten gegen den Fünften.
Stimmungsvoll wie immer gegen die Eisbären genossen die Zuschauer im gut besuchten „Ufo“ das Auftaktdrittel der Adler. Die Führung durch den „Miksa“ Järvinen (7.Minute) – der wieder genesene Finne bereicherte die vierte Sturmreihe – war allerdings nur ungenügender Ausdruck der hohen Überlegenheit der Blau-Weiß-Roten, die bei 18:4-Torschüssen nahezu pausenlos auf das Gehäuse von Dahm anrannten und vier, fünf „Hochkaräter“, den klarsten davon durch Huhtala (15.), liegen ließen.
Wie oft im Eishockey fand dagegen der erste Schuss der unterlegenen Mannschaft den Weg ins Netz. Eisbären-Verteidiger Ramage zog aus der Distanz einfach mal ab und Olver (16.) fälschte die Scheibe für den bis dahin kaum unbeschäftigten Gustafsson unhaltbar ab. Diese Ungerechtigkeit ließen die Mannheimer nicht lange zu, selbst in Unterzahl schossen sie durch Joonas Lehtivuori zehn Sekunden vor der ersten Pause die erneute Führung heraus.
War es bis dahin ein „Finnen-Abend“, so legten nun auch die deutschen Akteure im Kader des Meisters nach. Denis Reul erhöhte nach einer kurzen Drangperiode der Hauptstädter auf 3:1 (26.), wobei dem Verteidiger eine Doublette zu seinem Treffer am vergangenen Sonntag gegen Bremerhaven gelang. Keine Zeigerumdrehung später durfte sich Nico Krämmer für sein erstes DEL-Tor nach fast 14 Monate Flaute feiern lassen. Der Niederbayer nahm dabei einen Bandenabpraller formvollendet am kurzen Pfosten auf. Einmal in Fahrt gekommen, legte Krämmer Sturmkollege Borna Rendulic die Scheibe maßgerecht auf, da konnte selbst der im Abschluss lange Zeit kriselnde Kroate nichts mehr falsch machen. Das 5:1 war noch nicht der Pausenstand, denn Matthias Plachta legte gegen die im Zweikampf mehrheitlich unterlegenen und auch dem Tempo nicht gewachsenen Berlinern noch ein Powerplay-Tor zum 6:1 nach.
Mit einem Torhüterwechsel, Franzreb löste Dahm ab, wollte Eisbären-Coach Serge Aubin einen Weckruf setzen, was angesichts des Fünf-Tore-Rückstands mit zwei Anschlusstreffern durch Reichel und Olver auch gelang, wobei die Adler offensiv offensiv nicht mehr das letzte Risiko eingingen. Schließlich sorgte Lehtivuori mit demd dritten Tor des Abends für einen Finnen ins verwaiste Berliner Gehäuse während einer Adler-Unterzahl für den umjubelten 7:3-Endstand im der nicht ganz ausverkauften SAP Arena.
Adler Mannheim - Eisbären Berlin 7:3 (2:1, 4:0, 1:2); Tore: 1:0 Järvinen (7.), 1:1 Olver (16.), 2:1 Lehtivuori (20.), 3:1 Reul (26.), 4:1 Krämmer (27.), 5:1 Rendulic (38.), 6:1 Plachta (40.), 6:2 Reichel (43.), 6:3 Olver (53.), 7:3 Lehtivuori (60.); Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld), Piechaczek (Landsberg); Strafminuten: 10/12; Zuschauer: 13 136.