Von Rainer Kundel
Mannheim. Während zwölf Klubs der Deutschen Eishockey-Liga in die zweiwöchige Länderspielpause gehen, heißt es für Meister EHC München und die Adler Mannheim heute noch eine Zusatzschicht in der Champions-Hockey-League (CHL) zu absolvieren. Trotz der personellen Engpässe gehen die Adler noch nicht auf dem Zahnfleisch und wollen heute bei Brynäs Gävle den Ein-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel (2:3) in die Viertelfinal-Qualifikation umwandeln.
"Ich bin sehr stolz, wie die Mannschaft mit den Handicaps in den letzten Wochen umgegangen ist, unser Geist stimmt", lobte Trainer Sean Simpson nach den nervenaufreibenden 62 Minuten mit dem späten 2:1-Sieg vom Sonntag gegen den gestürzten Tabellenführer Nürnberg. Den letzten Akt vor der Länderspielpause wollen die Adler noch erfolgreich hinter sich bringen, danach haben sie sich eine trainingsfreie Woche verdient. Inwieweit die Nationalspieler der Mannheimer (Endras, Akdag, Kink, Plachta) beim Deutschland-Cup teilweise Schonung erhalten, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass Denis Reul am Sonntag seine Teilnahme absagen musste. Der Verteidiger ist angeschlagen, fehlte am Sonntag ebenso wie Colaiacovo (acht Wochen Pause) und Carle, dessen Rückkehr Mitte November erwartet wird. Dass unterm Strich nach dem 20. Spiel der zwölfte Sieg und der fünfte Erfolg in Serie stand, statt einem hochverdienten "Dreier" aber nur der zweite Zusatzpunkte auf die Habenseite kam, dafür sorgte als Hauptdarsteller Sinan Akdag. Sein "Bock" drei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit hätte ihm fast den Geburtstag verdorben.
Nach seiner halbherzigen Klärung - die Scheibe an der Bande zu blockieren wäre angesichts er minimalen Restspielzeit die einfachste Lösung gewesen - waren der Gestik nach Vorwürfe von Dennis Endras und Thomas Larkin schon unterwegs. Nach dem Game Winning Goal zwei Minuten später in der Verlängerung gab es für den Deutsch-Türken aber doch noch Schulterklopfer. "Mehr brauche ich nicht", gab sich der 28-Jährige bescheiden.
Zuvor hatte sich der gebürtige Rosenheimer die eine oder andere Frotzelei anhören müssen. Als Geburtstagskind durfte er die Play-List während des Warmlaufens festlegen, wie der Spieltags-Flyer verriet. Angesichts deutscher Interpreten wie Wolfang Petry, Helene Fischer und Drafi Deutscher wurde die Ernsthaftigkeit seiner Wünsche hinterfragt, die Akdag aber bestätigte. "Ich höre diese Musik einfach gern." Ob die Musik auch heute Abend in Schweden für die Adler spielt?
Info: CHL, heutiger Dienstag, 18.30 Uhr: Brynäs Gävle - Adler Mannheim.