Kurvt heute wohl schon wieder vor dem gegnerischen Tor auf und ab: Adler-Torgarant Chad Kolarik (l.). Foto: vaf
Von Rainer Kundel
Mannheim. Die Jungfernfahrt des neuen Mannschaftsbusses nach Ingolstadt brachte den Adler Mannheim am letzten Sonntag kein Glück - die neun Spiele währende Siegesserie riss mit einer 3:4-Niederlage nach Verlängerung. Während Matthias Plachta ("Jetzt müssen wir eben eine neue starten") den nächsten Lauf herbeisehnt, war dies für Adler-Trainer Pavel Gross kein Thema mehr. In der Nachbetrachtung habe man darüber nicht gesprochen, versicherte der 50-Jährige, "für uns zählt immer, wie wir unser System umsetzen und verbessern".
Der Trainer sieht sich in seinem Dauereinwand bestätigt, dass trotz der exponierten Stellung seiner Mannschaft "alle Spiele eng sind" und "etliche Mannschaften in dieser Liga für eine Meisterschaft gebaut sind".
Registriert haben Gross uns sein erster Assistent Mike Pellegrims auch, dass Verlängerungen, wenn bei drei gegen drei die Entscheidung naht, noch nicht die Stärke ihrer Mannschaft sind. Im Tableau stehen für die Adler fünf Niederlagen, eine ohne Punkte (1:4 in Berlin), drei in der Zusatzspielzeit und eine nach Penaltyschießen. Nachdem diese Konstellation nach der Vorbereitungszeit im Training etwas hinten angestellt wurde, kann man bei der Akribie und dem Perfektionsstreben der Coaches davon ausgehen, dass diese Übungsform wieder ins Programm kommt. Die Einstellung bemängelt Gross nicht, aber ein paar Kleinigkeiten habe er in Ingolstadt schon vermisst, "wir haben bei den Gegentoren keine Schüsse geblockt, das sind die letzten fünf Prozent für den Erfolg".
Überraschend könnte das Line-up schon am Wochenende wieder Zuwachs erhalten. Chad Kolarik zog sich erst am 2. November in Iserlohn ohne Fremdverschulden eine Handverletzung zu, die erwartete Ausfalldauer von vier bis sechs Wochen hat sich nun offenbar verkürzt, der Torjäger mischt seit Dienstag wieder im Training mit und wird sehr wahrscheinlich heute Abend gegen die Krefeld Pinguine (19.30 Uhr) zurückkehren, auch in einer der Powerplay-Formationen. Sollte Niko Krämmer nochmals ausfallen, stehen Allrounder Janik Möser oder die Jungadler-Stürmer Brune, Preto oder Soramies in der vierten Reihe bereit.
Zum Gegner: Das Dauerschlusslicht der letzten Jahre aus der Seidenstadt hat sich nach einem umfassenden Team-Relaunch zu einer launenhaften Durchschnittsmannschaft verbessert. Wo man keine Probleme hat, macht man sich aber welche: Auf Einfluss des neuen Gesellschafters Mikhail Ponomarev, zuvor bereits Geldgeber beim Ortsrivalen KFC Uerdingen, wurde vor zwei Wochen der vertragslose russische Torhüter Ilya Proskuryakov (31) verpflichtet und konnte im Gegensatz zum bisherigen Stammkeeper Dimitri Pätzold noch nicht überzeugen.
Mit dem 90-iger Tag, bei dem die Adler heute in Rot in Anlehnung an das Auswärtstrikot der Saison 1998/99 an drei Meisterschaften in Folge erinnern, beginnt eine Reihe von Aktionen, die der Klub für die Wintermonate ausgerufen hat: Heute und vor den nächsten beiden Heimspielen sammeln die Spielerfrauen jeweils bis zum Spielbeginn an einem Stand neben Eingang E Geschenke, die sie Mitte Dezember an Heimkinder übergeben werden. Nachdem am letzten Montag der Dauerkartenverkauf eingestellt wurde und die restlichen Heimspiele bis Anfang März in den Vorverkauf gingen, ist das Spiel der "leuchtenden Herzen" am 23. Dezember gegen Nürnberg bereits ausverkauft.
Für Fans und all jene, die es werden wollen, hat der Klub deshalb ein "Weihnachtsgeschenk-Paket" geschnürt und bietet beim Erwerb von Tickets für die drei Heimspiele vom 10. bis 20. Januar (Berlin, Straubing, Iserlohn) in der Preiskategorie 4 und 5 einen Rabatt von rund 15 Prozent an. Schließlich steigt am 27. Januar (14 Uhr) der zweite Familientag, wenn die "Frackträger" erneut der Kurpfalz ihre Aufwartung machen. Von 19 auf 14 Uhr vorverlegt wurde auch die Partie gegen den ERC Ingolstadt am Sonntag, 16. Dezember.
DEL
Freitag, 19.30 Uhr: Adler Mannheim - Krefeld Pinguine
Sonntag, 14 Uhr: Bremerhaven - Adler Mannheim