Adler Mannheim

Das sagt Rick Goldmann vor der Eishockey-WM

Der ehemalige Adler-Spieler kommentiert für Sport1 beim Turnier - "Ersten vier Spiele sind entscheidend"

08.05.2019 UPDATE: 09.05.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 26 Sekunden

Ein Fachmann am Mikrofon: "Rick" Goldmann kennt alle Tricks der Kufencracks. F: Sport 1

Von Christopher Benz

Heidelberg. Am Freitag geht es los. Der ehemalige Nationalspieler Erich "Rick" Goldmann fungiert als Experte und Kommentator für den Fernsehsender Sport1, der unter anderem alle Partien der deutschen Nationalmannschaft bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei live überträgt. Außerdem zeigt der Sportsender während der WM die zehnteilige Doku-Serie N.ICE - Goldis Eishockey-Welt mit Goldmann.

Zum Auftakt der Titelkämpfe trifft das Team um die vier deutschen Meister der Adler Mannheim Denis Reul, Matthias Plachta, Markus Eisenschmid sowie Moritz Seider am Samstag um 16.15 Uhr auf Großbritannien. Wir haben mit Goldmann über die anstehenden Titelkämpfe gesprochen.

"Rick" Goldmann, gibt es zum Ende der WM etwas zu feiern für die deutsche Nationalmannschaft?

Das kommt darauf an, ab wann man feiert.

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Nach Olympia-Silber im vergangenen Jahr sollte die Mannschaft aber schon weit kommen, um die Begeisterung aufrechtzuerhalten?

Man darf auf keinen Fall den Fehler machen und Olympia mit der Weltmeisterschaft vergleichen. Bei Olympia waren keine NHL-Spieler mit dabei, hier sind dagegen die absoluten Topstars am Start. Alleine von den fünf besten NHL-Torjägern sehen wir bei der WM Vier. Neben dem Deutschen Leon Draisaitl gehören auch die beiden Superstars Alex Ovechkin (Russland) und Patrick Kane (USA) dazu. Das zeigt die enorme Qualität. Dennoch sollte das Ziel der deutschen Mannschaft ein Platz unter den Top Acht sein, was die direkte Olympia-Quali für 2022 bedeuten würde.

Wie schwierig ist es vor allem für die Spieler, die erst vor zwei Wochen die DEL-Finalserie bestritten haben, jetzt den Schalter wieder umzulegen?

Das ist schon eine Herausforderung für die Spieler, die in der letzten Phase der Vorbereitung dazu gekommen sind. Um den Schalter umzulegen hilft es jetzt, in ein anderes Team zu kommen, da einen dieser Nationalmannschafts-Gedanke in ein ganz anderes Fahrwasser bringt.

Vier Meister der Adler Mannheim, für die Sie selbst von 1994 bis ’96 gespielt haben, sind mit dabei. Der erst 18-jährige Seider gilt als großes Talent und künftiger NHL-Spieler. Was würden Sie ihm raten? Schon in der kommenden Saison den Schritt nach Nordamerika wagen, oder noch warten?

Erst einmal finde ich, dass sich Moritz dieses Jahr und insbesondere in der Playoff-Serie sowie darüber hinaus in der Finalserie wahnsinnig positiv entwickelt hat. Jetzt wird es sehr interessant sein zu beobachten, wie er bei einer so gut besetzten WM dagegenhält. Ich habe bereits ein paar Mal mit ihm gesprochen und kann sagen, dass er ein unheimlich cleverer Junge mit einem guten Umfeld ist. Daher wird er die richtige Entscheidung für sich selbst schon treffen. Persönlich gehe ich davon aus, dass wir ihn noch ein Jahr in der DEL sehen werden.

Der neue Bundestrainer Toni Söderholm ist bei der Nominierung seiner drei Torhüter ein Risiko eingegangen. Was glauben Sie, weshalb er auf Dennis Endras, Adler-Torhüter und MVP der Finalserie, sowie Danny aus den Birken aus München verzichtet hat?

Die Diskussionen über die Zusammensetzung eines Nationalmannschafts-Kaders gibt es bei allen Sportarten vor allen großen Turnieren. Das könnte man jetzt auch bei zwei bis vier Personalien tun. Letztlich muss man es aber akzeptieren, wenn ein neuer Trainer kommt und der Mannschaft ein neues Gesicht geben will.

Was glauben Sie, welchen Gegner die Deutschen auf jeden Fall hinter sich lassen müssen, um das anvisierte Viertelfinale und damit mindestens Gruppenplatz vier zu erreichen?

Die ersten vier Spiele werden entscheidend sein. Gegen Großbritannien, die ein sehr hartes Eishockey spielen, musst du gewinnen. Gegen die Dänen, die stark besetzt sind, ebenfalls. Dann kommen die Franzosen, die schlagbar sind, aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Wenn du gegen die Drei gewinnst, käme es aller Voraussicht nach zum Endspiel um den Viertelfinaleinzug gegen die Slowakei. Danach kommen mit Kanada und den USA zwei Mitfavoriten auf den Titel sowie die Finnen, die über ein exzellentes Kollektiv verfügen.

Und wer ist ihr persönlicher Favorit?

Ganz klar Russland. Ich kann mich kaum an einen so starken Kader bei einer WM erinnern.

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